Weber-Guskar erhält "Tractatus"-Preis des Philosophicum Lech
In "Gefühle der Zukunft" beleuchtet Weber-Guskar die Grundlagen der Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI) und geht auf die Potenziale und Risiken emotionaler KI ein. "Ein Text, der im besten Sinne nicht nur geistig, sondern auch ganz praktisch aufklärt über die Welt, in der wir leben", befand die Jury. Die Schweizer Philosophin Catherine Newmark hielt im Namen des dreiköpfigen Gremiums - bestehend aus Newmark, der österreichischen Literaturwissenschafterin Daniela Strigl und dem deutschen Literaturkritiker Ijoma Mangold - fest: "Weber-Guskar befasst sich intensiver und kenntnisreicher mit den aktuellen technologischen Entwicklungen als die meisten ihrer Zunft." Die 1977 in München geborene Philosophin beschreibe, analysiere, wäge ab und scheue sich nicht vor wohlfundierten Urteilen, wie Gesellschaft und Politik mit technologischen Innovationen umgehen sollten.
Die in Bochum lehrende Preisträgerin Weber-Guskar forscht überwiegend in der normativen und angewandten Ethik. Sie setzte sich mit ihrem 2024 publizierten Werk gegen fünf weitere Nominierte durch, darunter auch die österreichische Soziologin Laura Wiesböck ("Digitale Diagnosen. Psychische Gesundheit als Social-Media-Trend"). Gelistet waren außerdem Wolfram Eilenberger, Hanno Sauer, Martin Scherer und Bettina Stangneth. Weber-Guskar ist die 17. "Tractatus"-Preisträgerin, die zuletzt verliehenen Auszeichnungen gingen an Philipp Hübl (2024), Isolde Charim (2023) und Marie Luise Knott (2022).
Der von privaten Sponsoren finanzierte Preis - er gehört zu den höchstdotierten seiner Art im deutschsprachigen Raum - wird seit 2009 vergeben. Er wurde auf Anregung des Vorarlberger Schriftstellers Michael Köhlmeier ins Leben gerufen. "Prämiert werden herausragende Essays oder essayistisch orientierte Sachbücher, die philosophische Fragen für eine breitere Öffentlichkeit verständlich diskutieren und einen Beitrag zu einer nicht nur fachspezifischen Debatte von philosophischen Fragen liefern", erläuterte der wissenschaftliche Philosophicum-Leiter Konrad Paul Liessmann. Berücksichtigt würden dabei besonders die Relevanz des Themas, die sprachliche Gestaltung sowie die Originalität des Denkansatzes.
(S E R V I C E - 28. Philosophicum Lech "Abenteuer. Lob der Unverfügbarkeit", 23. bis 28. September 2025, Lech am Arlberg; www.philosophicum.com)
Zusammenfassung
- Die deutsche Philosophin Eva Weber-Guskar wird für ihr Buch "Gefühle der Zukunft. Wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern" mit dem diesjährigen "Tractatus"-Preis des Philosophicum Lech ausgezeichnet.
- Der von privaten Sponsoren finanzierte Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und zählt zu den höchstdotierten Essay-Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
- Die Preisverleihung findet am 26. September 2025 im Rahmen des 28. Philosophicum Lech statt, Weber-Guskar setzte sich gegen fünf weitere nominierte Werke durch.