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Vorarlberger Ärzte verschreiben "Museum auf Rezept"

Heute, 13:30 · Lesedauer 2 min

In Vorarlberg kann man künftig "auf Rezept" das Landesmuseum besuchen. An dem Pilotprojekt beteiligte Vorarlberger Ärzte und Ärztinnen werden ab sofort 1.000 Freikarten an in Frage kommende Patientinnen und Patienten ausgeben, hieß es in einer Aussendung des vorarlberg museum am Freitag. Museumsbesuche, generell kulturelle Teilhabe, förderten nachweislich die psychische und körperliche Gesundheit, so die Begründung mit Verweis auf entsprechende Studien.

Die Idee, Museen als Teil der Gesundheitsförderung zu verstehen, stamme aus England und werde inzwischen erfolgreich in Kanada, Frankreich, Belgien sowie der Schweiz praktiziert, Forschung dazu gebe es auch in Deutschland, hieß es. Der Besuch kultureller Einrichtungen steigere das Wohlbefinden, reduziere Stress und stärke das Immunsystem. In Vorarlberg solle das nun erstmalig in Österreich ausprobiert werden, hieß es. Gerade bei psychischen Belastungen wie Einsamkeit, Depression und Stress stießen herkömmliche Heilmethoden an ihre Grenzen. Erste Studien belegten den Erfolg des "Social Prescribing". Ziel sei es, Aktivitäten zu fördern, Gesundheit, soziale Teilhabe und kulturelles Erleben enger zu verbinden.

"Dieses Pilotprojekt kann laut den vorliegenden Studiendaten einen zusätzlichen Benefit für bestimmte Patienten- und Patientinnengruppen bieten. Aus diesem Grund ist die Vorarlberger Ärztekammer gerne bereit, das Museumsprojekt zu unterstützen", so Alexandra Rümmele-Waibel, Kurienobfrau der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Man verstehe das Angebot als "sanften Impuls zur Stärkung der seelischen Gesundheit", hieß es in der Aussendung.

Zusammenfassung
  • In Vorarlberg verschreiben Ärztinnen und Ärzte im Rahmen eines Pilotprojekts ab sofort 1.000 Freikarten für das vorarlberg museum an ausgewählte Patientinnen und Patienten.
  • Museumsbesuche und kulturelle Teilhabe fördern laut Studien nachweislich die psychische und körperliche Gesundheit, insbesondere bei Belastungen wie Einsamkeit, Depression und Stress.
  • Die Initiative wird erstmals in Österreich umgesetzt und von der Ärztekammer als "sanfter Impuls zur Stärkung der seelischen Gesundheit" unterstützt.