APA/APA/AFP/ETIENNE LAURENT

Veronica Ferres: "Sich selber nicht so wichtig nehmen"

Heute, 03:02 · Lesedauer 3 min

Veronika Ferres will Stand-up-Comedienne werden, aber niemand lacht über ihre Witze. Frederick Lau will eine Filmrolle in "Gefährliche Liebschaften" ergattern, nur um im gleichen Raum wie Emilia Schüle zu sein. In der neuen Comedy-Serie "Call My Agent Berlin" bei Disney+ nehmen sich deutsche Schauspielstars selber auf die Schippe - darunter auch Moritz Bleibtreu und Frederick Lau. "Es ist sehr authentisch, aber auch noch total übertrieben", so Ferres (60) zur APA.

"Es ist großartig, weil es den Zuschauer mal hinter die Kulissen schauen lässt, wie speziell manche Egos sein können", sagt Ferres. In Johann Buchholz' Serie "Call My Agent Berlin" spielt sie eine Version ihrer selbst, die genug hat von Schmonzetten wie "Heu Heels 2" und prätentiösen Arthouse-Perlen. Sie will Stand-up-Comedy in irgendeinem Keller machen, aber bei ihrer Agentin (Gabrielle Scharnitzky) läuten die Alarmglocken. "Ich hab gerne immer noch einen draufgesetzt", erzählt Ferres von den Dreharbeiten. "Humor, Selbstironie und sich selber nicht so wichtig nehmen, halte ich für eine ganz große Kraft."

Der Zehnteiler ist eine deutsche Adaption der französischen Showbizsatire "Dix pour cent", die 2015 auf dem Sender France 2 ihre Premiere feierte. Das Konzept ist schnell erklärt: Die Agenten und Agentinnen der fiktiven Berliner Agentur "Stern" müssen die Launen und Allüren ihrer berühmten Klienten und Klientinnen managen ("Unsere Schauspieler wollen beschützt werden"). Hier werden die Messer gewetzt und Grabenkämpfe um die beste Rolle und den besten Kunden ausgetragen. Unter anderem spielen auch Heike Makatsch, Katja Riemann, Moritz Bleibtreu, Jürgen Vogel und Iris Berben mit. Erzählt wird mit viel Situationskomik.

Auch Frederick Lau, bekannt aus Serien wie "Crooks" und "4 Blocks", spielt eine überzeichnete Version seiner selbst. Sein Serien-Ich schwärmt für die deutsche Schauspielerin Emilia Schüle und wird von seiner Agentin (Karin Hanczewski) in das Casting für einen Liebesfilm geschmuggelt. "Dass du so relevant bist, dass du dich selber spielen darfst, das ist ja quasi eine Ehre", sagt der Darsteller. "Aber wenn ich schon mich selbst spiele und in Emilia Schüle verliebt bin, dann möchte ich auch, dass meine Frau Emilia kennenlernt", lacht der 36-Jährige. "Das war mir schon wichtig."

Im Laufe seiner Karriere sei ihm aufgefallen, dass die Menschen "die Schauspielerei oft mit Lügen verwechseln", sagt er in Bezug auf die Klischees über seinen Beruf. "Das hat gar nichts mit Lügen zu tun. Wenn du lügst, hast du verloren", so Lau. "Ich bin der schlechteste Lügner!"

(S E R V I C E - www.disneyplus.com)

Zusammenfassung
  • Die zehnteilige Serie ist eine deutsche Adaption der französischen Showbizsatire 'Dix pour cent', die 2015 auf France 2 startete, und zeigt die Egos, Machtkämpfe und Allüren prominenter Schauspielerinnen und Schauspieler.
  • Ferres betont die Kraft von Humor und Selbstironie, während Lau hervorhebt, dass Schauspielerei nichts mit Lügen zu tun hat, und beide spielen überzeichnete Versionen ihrer selbst.