Umbauzeitplan von Tiroler Landesmuseen hält
Er denke jedenfalls "nicht in Fünf-Jahres-Zeiträumen", sagte Rudigier und nahm damit Bezug auf seinen seit Dezember 2023 laufenden Fünfjahresvertrag. "Ich denke vielmehr in Zehn-Jahres-Räumen", fügte der gebürtige Vorarlberger auf Nachfrage bei dem Pressegespräch in Innsbruck hinzu. Ein Agieren und Nachdenken in solchen Zeitspannen sei auch unbedingt notwendig, weil es über den Ferdinandeum-Umbau hinaus auch viele weitere Projekte bei den Landesmuseen umzusetzen gelte.
So brauche es etwa für die Landesmuseen-Häuser "Zeughaus" und "Tirol Panorama" konkrete Strategien und die Schärfung von deren Profilen. "Mir schwebt etwa ein Euregio-Fokus im Tirol Panorama vor und eine Zielgruppenfokussierung auf Kinder und Familien beim Zeughaus", gab er erste Einblicke in laufende Prozesse, die von einer externen "Potenzial-Analyse" begleitet werden.
Ebenjene Notwendigkeit zur Profilschärfung ortete er auch beim "Ferdinandeum". Nach dem Umbau gelte es, "das Haus selbst zum Thema zu machen" und es nicht "nur als eine Hülle" zu betrachten. Es soll noch mehr als bisher zu einem "Haus der Kunst" werden. Auch gelte es hier eine Öffnung hin zur Stadt zu vollziehen: "Der Vorplatz wird jedenfalls das Thema Museum aufgreifen." Vorerst sei es aber wichtig, "in Zeiten der Sparsamkeit" einen genauen und klaren Blick auf die Baukosten zu haben. "Die anvisierten Kosten von 58,9 Millionen Euro werden jedenfalls eingehalten", versprach Rudigier. Zudem soll der große Abbruch des hinteren Gebäudetraktes wie angekündigt im September über die Bühne gehen.
Bilanz aus dem Geschäftsjahr 2024 wurde präsentiert
Ganz im Sinne der damit angestrebten Kostenwahrheit und Zahlentransparenz legte man auch erstmals in Publikationsform die Landesmuseen-Bilanz aus dem Jahr 2024 offen. Aus dieser ergibt sich ein Betriebsergebnis von Minus 13,45 Millionen Euro (2023: Minus 12,38 Millionen Euro) für die Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft GmbH. Der Jahresfehlbetrag betrug Minus 14,22 Millionen Euro (2023: 13,14 Millionen Euro), was zu einem Bilanzverlust von 873.824 Euro führte (2023: 856.175 Euro). Noch eine Zahl präsentierte man: Insgesamt verzeichneten die Landesmuseen-Häuser im Jahr 2024 - Kooperations-Ausstellungen mit anderen Museen inklusive - 539.480 Besucherinnen und Besucher.
Auf die aktuelle Situation rund um Budgets und Einsparungen im Kulturbereich bezogen, äußerte Rudigier schließlich den Wunsch nach "Sparsamkeit". "Es gibt bei den Landesmuseen natürlich auch Sparpotenzial und die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren", sagte er. Klar sei jedenfalls, dass man mit anderen Museen und Institutionen "kooperieren muss", um gemeinsam eine "Marke Museen in Tirol" zu schaffen und somit ein gutes Standing zu haben. Auch gelte es verstärkt "an Tourismus und Wirtschaft anzudocken".
Zusammenfassung
- Der Umbauzeitplan für das Ferdinandeum in Innsbruck bleibt nach der Verschiebung auf Anfang 2028 im Zeitrahmen, wobei die anvisierten Kosten von 58,9 Millionen Euro laut Direktor Andreas Rudigier eingehalten werden.
- Die Tiroler Landesmuseen veröffentlichten erstmals eine Jahresbilanz für 2024, mit einem Betriebsergebnis von minus 13,45 Millionen Euro und einer Besucherzahl von 539.480 Personen.
- Rudigier kündigte an, auch über seinen aktuellen Vertrag hinaus bleiben zu wollen, und sieht für die Häuser 'Zeughaus' und 'Tirol Panorama' neue Profile und Strategien, begleitet von einer externen Potenzialanalyse, vor.