Theater im Prater: Ein Musicaloval für Wien ab 2027
"Die Planungen von unserer Seite sind abgeschlossen. Das Genehmigungsverfahren läuft", zeigte sich Joachim Hilke, ATG-Geschäftsführer für Zentraleuropa, zuversichtlich, dass der ambitionierte Zeitplan für das Vorhaben hält. Im November 2027 möchte man die Eröffnungsnacht feiern. "Wenn uns das gelingt, ist das eine Rekordzeit", betonte Hilke.
Schließlich handelt es sich beim Theater im Prater keineswegs um eine kleine Jahrmarktsattraktion, sondern einen ausgewachsenen Musicalpalast, der mit 1.800 Sitzplätzen die bestehenden Musicalbauten der Stadt, das Ronacher und das Raimund Theater, bei weitem übertrifft. Auf 100 Mio. Euro belaufen sich die Gesamtkosten - die komplett von ATG getragen werden. "Das Theater ist zu 100 Prozent privat finanziert", unterstrich Hilke.
Seit 1. September ist ATG offizieller Pächter des Grundstücks, was ein weiteres Zeichen sei, dass es sich beim Theater im Prater nicht um ein temporäres Projekt handle, sondern um ein langfristig konzipiertes Haus. "Das ist ein Theater für die Ewigkeit. Das hat kein Enddatum", machte Hilke deutlich.
Konzipiert wird der Bau vom Wiener Büro DTFLR - unter anderem für die Volkstheater-Sanierung verantwortlich - und die Londoner Kollegen Haworth Tompkins. "Ein neues Theater zu bauen, ist eine einmalige Chance", freute sich Christina Kimmerle von DTFLR. Vorgesehen ist ein Holzhybridbau mit transparenter Fassade, dezent bunten Elementen und einem Fokus auf Nachhaltigkeit.
En suite-Bespielung geplant
Vielleicht nicht für die Ewigkeit, aber doch maximal lange plant man dabei, die einzelnen Shows im Haus zu zeigen. Die technisch aufwendigen Produktionen sollen en suite so lange gespielt werden, wie das Interesse des Publikums vorhanden ist, wobei man sich bezüglich des genauen Programms noch bedeckt hält. Ob dieses mittelfristig auf Englisch oder Deutsch gespielt wird, entscheide letztlich das Publikum. Der Auftakt finde in jedem Falle auf Deutsch statt.
Die Stadt und den stadteigenen Musicalkonzern VBW betrachte man dabei nicht als Gegner, unterstrich Hilke, habe man doch ein anderes künstlerisches Profil. Die Kooperation mit der Stadt verlaufe gut. Das mag nicht zuletzt an den laut Studie allein 350 neuen Arbeitsplätzen im Theater selbst und dem prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Nutzen des neuen Musicaltheaters in Höhe von 150 Mio. Euro liegen.
ATG mit großer Expertise
Erfahrung hat die in Großbritannien beheimatete ATG in jedem Falle, betreibt der Konzern doch weltweit 71 Theater, darunter in Deutschland etwa das Starlight Express Theater Bochum oder den Admiralspalast Berlin, in Großbritannien das Piccadilly Theatre London oder das Liverpool Empire Theatre.
Zusammenfassung
- Das neue 'Theater im Prater' soll ab November 2027 als ovaler Musicalpalast mit 1.800 Sitzplätzen und nachhaltigem Holzhybridbau den Wiener Prater bereichern.
- Die Baukosten von 100 Millionen Euro werden vollständig privat von ATG getragen, das als international erfahrener Betreiber weltweit 71 Theater führt.
- Das Projekt soll laut Studie 350 neue Arbeitsplätze schaffen und einen gesamtwirtschaftlichen Nutzen von 150 Millionen Euro erzielen.