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Theater Drachengasse widmet sich "Wehrhafter Freundlichkeit"

Heute, 16:01 · Lesedauer 2 min

"Wehrhafte Freundlichkeit" lautet das Motto der neuen Spielzeit im Wiener Theater Drachengasse, in der man sich dem Primat einer "Das-ist-halt-so"-Haltung entgegenstellen will. Genaues Hinschauen und Hinhören ist dabei das Mittel der Wahl, um Vereinfachungen im Meinungsdiskurs zu entlarven, wie es am Montag laut Pressetext bei der Präsentation des neuen Spielplans hieß. Gestartet wurde noch am Abend mit der Premiere von Anaïs Clercs "brennendes haus".

Die zwölf geplanten Stücke - darunter die vier Eigenproduktionen - erzählen von Menschen, "die den vielfältigen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind, mit Mut und Witz begegnen". Amelie von Godin inszenierte zum Auftakt "brennendes haus" von Anaïs Clerc, das sich mit transgenerationalen Traumata und Klassismus auseinandersetzt. In der Österreichischen Erstaufführung treten drei Generationen "in einen hypothetischen Dialog und finden endlich eine Sprache für das, was immer verschwiegen werden musste". Eine Kurzversion des Textes erhielt 2024 den Jurypreis des Nachwuchswettbewerbs.

Im Verlauf des Herbstes und Winters widmet man dem Thema Krankheit und Gesundheit einen Schwerpunkt: Die Soloperformance "Klinik" von und mit Melike Yağız-Baxant beleuchtet das Leben in einer psychiatrischen Klinik (Premiere am 10. November), das Gastspiel "Hilde" des Theaters im Bahnhof erzählt anhand von Liedern von Hildegard Knef vom Überleben einer Krebsdiagnose (ab 29. November). Und in der Uraufführung von Lisa Danulats "Ota" wird eine Operationstechnische Assistentin durch ihren Klinikalltag begleitet (ab 2. März).

Machtmechanismen und Schlaglicht auf Clara Schumann

Zu den weiteren Uraufführungen zählen "Staatsfragmente" von Kiki Miru Miroslava Svolikova in der Regie von Valerie Voigt am 12. Jänner, in der die Autorin "Mechanismen der Macht in vier historische Dekaden zerlegt" und Stefan Laskos "Ich sehe Clara", das sich ab 4. Mai der Pianistin Clara Schumann im Schatten ihres berühmten Mannes widmet. Am Ende der Saison steht schließlich das Finale des Nachwuchswettbewerbs, der 2026 unter dem Motto "Arbeiten? Ich will mich doch nicht verschlechtern" steht. Eingereicht werden können Projektvorschläge bis zum 4. November.

(S E R V I C E - www.drachengasse.at)

Zusammenfassung
  • Das Wiener Theater Drachengasse startet die neue Spielzeit mit dem Motto 'Wehrhafte Freundlichkeit' und will mit zwölf geplanten Stücken, darunter vier Eigenproduktionen, gesellschaftlichen Vereinfachungen entgegenwirken.
  • Die Saison beginnt mit Anaïs Clercs 'brennendes haus', das sich mit transgenerationalen Traumata und Klassismus beschäftigt und 2024 den Jurypreis des Nachwuchswettbewerbs erhielt.
  • Im Herbst und Winter stehen Produktionen wie 'Klinik' (Premiere am 10. November), 'Hilde' (ab 29. November) und die Uraufführung von 'Ota' (ab 2. März) im Fokus auf Krankheit und Gesundheit.