Streaming überholt klassisches TV in Deutschland
Der Vormarsch des Streamings hat allerdings nicht nur mit der Attraktivität von Diensten wie Youtube, Netflix oder den klassischen Mediatheken der TV-Sender zu tun: Der Wegfall der Umlagefähigkeit des Kabelanschlusses in der Nebenkostenabrechnung von Mietwohnungen im vergangenen Jahr führte dazu, dass eine Reihe von Haushalten auf andere Übertragungswege umgestiegen sind.
Insgesamt 40 Prozent der Bevölkerung, die Videostreaming nutzen, bevorzugen es, Wunschinhalte dann zu schauen, wenn es zeitlich passt (On-Demand). Doch auch klassische Sehgewohnheiten halten sich stabil: 30 Prozent schauen Inhalte überwiegend zur festgelegten Sendezeit (lineares Fernsehen). Weitere 28 Prozent kombinieren beides gleichrangig. "On-Demand hat enorme Popularität, doch lineares Fernsehen ist kein Auslaufmodell. Die Angebote verschmelzen immer mehr", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May. Klassische TV-Sender stellten zusätzlich Abruf-Angebote wie Mediatheken zur Verfügung, während klassische On-Demand-Anbieter auch lineare Inhalte in ihr Angebot einbauen.
Zusammenfassung
- 2024 nutzten in Deutschland erstmals 87 Prozent der ab 16-Jährigen Streamingdienste, während der Anteil klassischer TV-Nutzer auf 86 Prozent sank.
- Der Rückgang beim klassischen Fernsehen ist auch auf die Abschaffung der Umlagefähigkeit des Kabelanschlusses in Mietwohnungen zurückzuführen, wodurch viele Haushalte auf alternative Übertragungswege umgestiegen sind.
- Während 40 Prozent der Streaming-Nutzer On-Demand bevorzugen, sehen 30 Prozent weiterhin lineares Fernsehen und 28 Prozent kombinieren beide Formen, wobei sich die Angebote von Streaming und klassischem TV zunehmend annähern.