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Osterfestspiele Salzburg: Berliner kehren mit "Ring" zurück

01. Sept. 2025 · Lesedauer 3 min

Mit der Rückkehr der Berliner Philharmoniker als Residenzorchester der Osterfestspiele Salzburg ab dem Frühjahr 2026 ist deren Intendant Nikolaus Bachler "am Ziel angelangt. Ich bin dort, wo ich von Anfang an hinwollte", sagte er am Montag bei der Präsentation des Programms für die Osterwoche im kommenden Jahr. Im Zentrum wird der erste Teil von Richard Wagners "Ring", "Das Rheingold", stehen, musikalisch geleitet von Kirill Petrenko und inszeniert von Kirill Serebrennikov.

Mit dem "Ring des Nibelungen" hatte Gründer Herbert von Karajan 1967 die Osterfestspiele Salzburg gestartet. Der Dirigent inszenierte damals selbst, begann die Tetralogie allerdings mit der "Walküre". Die Neuauflage ab dem kommenden Jahr erfolgt chronologisch mit "Das Rheingold" zum Auftakt. Kirill Petrenko, seit 2019 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, ist mit dem "Ring" bestens vertraut. Er hat ihn bereits 2001 bis 2004 am Meininger Theater dirigiert, es folgte der "Ring" in der Inszenierung von Frank Castorf bei den Bayreuther Festspielen 2013, 2014 und 2015 und zuletzt an der Bayerischen Staatsoper. Er habe sich mit keinem anderen Musikstück so intensiv beschäftigt, sagte Petrenko. Serebrennikov umschrieb das Werk mit drei Wörtern: "Gesamtkunstwerk, Gemeinschaft und Grenzenlosigkeit".

Aufgeführt wird die Tetralogie zur Gänze in der Felsenreitschule, was ihn laut Bachler absolut einzigartig mache. "Ich liebe diesen Ort, er gibt uns ein neues Gefühl für die Musik und die Oper", sagte der Regisseur. Der Intendant betonte heute, dass er auch versucht habe, Sänger zu engagieren, die das Werk bisher noch nicht gesungen haben, "wir haben es fast durchgehalten". So wird Bariton Christian Gerhaher sein Rollendebüt als Göttervater "Wotan" geben. Und ebenfalls neu ist, dass 2028 der "Ring" von Arnold Schönbergs "Moses und Aron" unterbrochen wird. "Natürlich ist der 'Ring' alleine schon mehr als genug, für mich brauchte es aber doch noch etwas mehr und auch den Mut für ein etwas weniger geläufiges Stück", sagte Petrenko. "Dass wir mit dem 'Ring' nach Salzburg zurückkehren, fühlt sich für uns unglaublich toll an" sagte Olaf Maninger, Vorstandsmitglied der "Berliner". Das Orchester hatte sich 2012 als österliches Residenzorchester nach Baden-Baden verabschiedet, mit den Sommerfestspielen sei aber stets ein seidener Faden verblieben. "Die Osterfestspiele ließen sich aber nicht so einfach verpflanzen, wie man sich das vorgestellt hat."

Neu ist 2026 auch ein zweites Chorkonzert: Zum einen werden die Berliner unter Daniel Harding Joseph Haydns "Die Schöpfung" zum Klingen bringen, zum anderen werden sie mit ihrem Chefdirigenten und drei Chören Gustav Mahlers monumentale 8. Symphonie aufführen. Für das dritte große Konzert der Berliner wird Tugan Sokhiev am Dirigentenpult stehen, im Mittelpunkt steht dabei Hector Berliozʼ "Symphonie fantastique".

Teuerste Karte kostet 570 Euro

Bachler betonte heute, dass die Osterfestspiele immer noch den größten Teil des Budgets selbst aufbringen. Die Kartenpreise seien trotzdem seit mehr als zehn Jahren nicht erhöht worden. 2026 wird es deshalb Preisanpassungen in den beiden ersten Kategorien geben - die teuerste Karte für die Oper kostet dann 570 Euro. Dank des neuen Sponsors "Visit Qatar" habe man bei den Konzerten die Preise aber sogar reduzieren können, mehr als 30 Prozent der Tickets kosten rund 100 Euro oder weniger.

(S E R V I C E - https://osterfestspiele.at/programm/programm-2026)

Zusammenfassung
  • Ab 2026 kehren die Berliner Philharmoniker als Residenzorchester zu den Osterfestspielen Salzburg zurück und eröffnen mit Wagners "Das Rheingold" unter Kirill Petrenko.
  • Die Opernaufführungen finden in der Felsenreitschule statt, Bariton Christian Gerhaher gibt sein Rollendebüt als Wotan und 2028 wird der "Ring" erstmals von Schönbergs "Moses und Aron" unterbrochen.
  • Die teuerste Opernkarte kostet künftig 570 Euro, über 30 Prozent der Tickets sind jedoch für rund 100 Euro oder weniger erhältlich, da Sponsor "Visit Qatar" die Preise gesenkt hat.