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Neue großformatige Bücher feiern 50 Jahre Kiss und AC/DC

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Zwei Rockbands, die zu Beginn ihrer Karrieren oft belächelt wurden, aber längst Kultstatus besitzen, blicken auf eine fünf Jahrzehnte andauernde Karriere zurück: Für Fans und Neueinsteiger bieten sich die beiden Bücher "50 Jahre Kiss" und "50 Jahre AC/DC" von Martin Popoff zum Mitfeiern an. Die großformatigen Bände liefern eine Vielzahl an gut ausgewählten, zum Teil raren Fotos, aber auch ausführliche, solide recherchierte biografische Texte und Diskografien.

"50 Jahre Kiss" beginnt passend mit einem Blick in den Umkleideraum: Auf den ersten Seiten sieht man Gene Simmons, Paul Stanley, Ace Frehely und Peter Criss, die das klassische Line-Up der Band bildeten, beim Anlegen ihrer markanten Schminke. "Kiss waren allgegenwärtig, wie ein Geschenk aus Rauch und Leder für die 1970er", schreibt der Kanadier Popoff, Journalist und Autor von 115 Büchern über Rockmusik und Verfasser von Album-Liner-Notes, im Vorwort. Über rund 200 Seiten geht er der bewegten Geschichte der Gruppe nach - von der Gründung über die "Demaskierung" bis zur heuer endenden Abschiedstournee.

Popoffs Texte gehen in die Tiefe, er beschäftigt sich ausführlich mit den Alben und deren Entstehung, den zunehmenden Spannungen zwischen Criss, Frehely und dem Rest, die schließlich zu Umbesetzungen führten. Alle Tourneen sind kommentiert und bebildert. Apropos: Die Fotoauswahl ist breit gefächert, auch Fotopässe, T-Shirts, Flyer, Comics, Poster und Promoshots sind vertreten. Und es gibt eine ausklappbare Time-Line mit allen wichtigen Eckpunkten der Kiss-Historie.

"Kiss ist mehr als nur eine Rock'n'Roll-Band" wird Stanley zitiert. Das gilt wohl auch für die Kollegen aus dem Down Under mit britischen Wurzeln. "50 Jahre AC/DC" folgt dem gleichen Konzept: Popoff nimmt Leserinnen und Leser auf eine wilde Reise - von der Suche nach der Bestbesetzung und dem eigenen Stil (witzig sind die frühen Fotos, als AC/DC wie eine Kopie von Slade wirkten) über die ersten Erfolge, den Tod von Sänger Bon Scott, dem phänomenalen Erfolg mit "Back in Black" mit neuem Sänger bis zum gefeuerten Spätwerk "Power Up" nach dem Tod von Rhythmusgitarrist Malcom Young, der treibenden Kraft hinter den Songs.

"50 Jahre AC/DC" wirft ebenso wie das Kiss-Pendant keinen verklärten Blick, es gibt durchaus kritische Anmerkungen und textliche Aufarbeitungen der Tiefpunkte in den jeweiligen Karrieren (vor allem Mitte der 80er wirkten beide Acts oft verloren). Neben diesen spannenden Einblicken runden Anekdoten, Interviews und Fakten (sowie auch hier eine Time-Line) das Gesamtbild ab. Auch bei AC/DC stimmt die Fotoauswahl. Popoff hat sogar den Totenschein von Bon Scott aufgetrieben und diverse Pressemitteilungen abgedruckt. "Hoffentlich stört sich niemand daran, dass ich eine Handvoll meiner persönlichen Begegnungen mit der Band zu den Highlights hinzugefügt habe", schreibt der Autor - im Gegenteil, das macht beide Bücher nur noch authentischer.

(Von Wolfgang Hauptmann/APA)

(S E R V I C E - Martin Popoff: "40 Jahre Kiss" und "50 Jahre AC/DC", Hannibal Verlag, gebunden, je 192 Seiten, übersetzt von Paul Fleischmann bzw. Matthias Breusch, 36 bzw. 34 Euro)

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Rockbands, die zu Beginn ihrer Karrieren oft belächelt wurden, aber längst Kultstatus besitzen, blicken auf eine fünf Jahrzehnte andauernde Karriere zurück: Für Fans und Neueinsteiger bieten sich die beiden Bücher "50 Jahre Kiss" und "50 Jahre AC/DC" von Martin Popoff zum Mitfeiern an. Die großformatigen Bände liefern eine Vielzahl an gut ausgewählten, zum Teil raren Fotos, aber auch ausführliche, solide recherchierte biografische Texte und Diskografien.

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