APA/HELMUT FOHRINGER

NEOS fordern Rücktritt von Kulturstaatssekretärin Lunacek

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Mit den NEOS fordert nun erstmals eine Oppositionspartei konkret den Rücktritt von Lunacek. "Vielleicht sollte im Kulturstaatssekretariat statt Lunacek jemand sitzen, der das nötige Interesse und die nötige Empathie hat, Lösungen zu finden", so Kultursprecher Sepp Schellhorn am Mittwoch.

Mit den NEOS fordert nun erstmals eine Oppositionspartei konkret den Rücktritt von Lunacek. "Vielleicht sollte im Kulturstaatssekretariat statt Lunacek jemand sitzen, der das nötige Interesse und die nötige Empathie hat, Lösungen zu finden", so Kultursprecher Sepp Schellhorn am Mittwoch.

Dass die Grüne es "nicht einmal für wichtig genug empfindet, bei dem Treffen mit Kulturschaffenden über Hygienebestimmungen dabei zu sein, beweist einmal mehr, dass ihr die Hilferufe der Kunst- und Kulturschaffenden kein echtes Anliegen sind und ist ein Hohn gegenüber jenen, die dieses Land zu einer Kulturnation machen", so Schellhorn. Dabei bezog er sich auf einen gestern, Dienstag, anberaumten Runden Tisch mit Vertretern aus der Theater- und Filmbranche mit Vertretern des Gesundheitsministeriums, zu dem Lunacek dann aber nicht persönlich erschienen sei.

Mit 15. Mai können Museen und Ausstellungshäuser unter bestimmten Rahmenbedingungen wieder aufsperren. Die Veranstalter der größeren und kleineren Sommerfestivals sowie Theater-, Oper- und Konzerthäuser urgieren seit Wochen Regelungen, unter denen Proben- und Vorstellungsbetrieb künftig erlaubt ist. Lunacek war deswegen zuletzt immer stärker in Kritik geraten.

Auch die Grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger lässt in einem am kommenden Mittwoch (20. Mai) erscheinenden Interview in der Zeitschrift "Woman" Kritik an der aktuellen Kulturpolitik ihrer Parteikollegen durchblicken. Auf Gerüchte zum möglichen Rücktritt der Staatssekretärin Lunacek, der Blimlinger zur Staatssekretärin machen könnte, meint sie: "Jetzt ist Ulrike dran. Die bemüht sich sehr."

Nachsatz: "Zu Gerüchten möchte ich mich nicht äußern. Und wenn wir den Vizekanzler noch mehr in die Pflicht nehmen, dann wird das schon", so die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste. Dennoch gibt sie zu, sich geärgert zu haben, als Lunacek ihr vorgezogen wurde. "Ich habe mich geärgert, das verhehle ich nicht. Ich hätte den Job gern gemacht. Und das habe ich laut gesagt."

Von "Woman" angesprochen, ob Blimlinger es so wie einige Kritiker sehe, dass Lunacek nicht kompetent genug für den Job als Staatssekretärin wäre, meint Blimlinger: "Ein bisschen schon. Sie kommt nicht aus dem Kulturbereich. Als sie Anfang des Jahres startete, konnte sie sich aber sehr schnell einarbeiten."

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte unterdessen bezüglich weiterer Lockerungen der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie im Bereich von Kulturveranstaltungen im Interview mit oe24.TV "bis zum 29. Mai einen zweiten größeren Schritt" an. Dabei werde es etwa um "kleine und mittlere Theateraufführungen und Ähnliches mehr" gehen - allerdings "unter geschützten Rahmenbedingungen".

Es werde "gar nicht so einfach sein, Lösungen zu finden, etwa für Filmschaffende bei großen Filmproduktionen. Oder auch Lösungen für Chöre zu finden. Mein Ziel ist aber: Schaffen wir es - und da bin ich mir mit Ulrike Lunacek einig -, dass über den Sommer kleine und mittlere Veranstaltungen möglich werden, die im Sitzen stattfinden, und wo man einen Abstand schaffen kann. Und daran arbeiten wir. Ich hoffe, dass dann die Kulturschaffenden wieder zufrieden sind."

Er verstehe die Kritik der Kulturschaffenden, ersuche aber "um Verständnis, dass wir nicht alles gleichzeitig machen können. Der Gesundheitsschutz ist eben erste Priorität. Davon ausgehend wollen wir unser Leben schrittweise wieder normalisieren. Dazu gehört ganz zentral der Kulturbereich", so Anschober auf oe24.TV.

ribbon Zusammenfassung
  • "Vielleicht sollte im Kulturstaatssekretariat statt Lunacek jemand sitzen, der das nötige Interesse und die nötige Empathie hat, Lösungen zu finden", so Kultursprecher Sepp Schellhorn am Mittwoch.
  • Lunacek war deswegen zuletzt immer stärker in Kritik geraten.
  • Dabei werde es etwa um "kleine und mittlere Theateraufführungen und Ähnliches mehr" gehen - allerdings "unter geschützten Rahmenbedingungen".

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