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Modefotografie von Huene und Horst im WestLicht

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Einen tiefen Einblick in den künstlerischen Ansatz der Modefotografie der 1930er-Jahre gibt das Fotomuseum WestLicht in der neuen Ausstellung "Horst / Huene. In Style", die ab dem morgigen Mittwoch bis zum 8. August in Wien zu sehen ist. Darin stellen die Kuratoren Rebekka Reuter und Fabian Knierim die Arbeiten des gebürtigen Russen George Hoyningen-Huene (1900-1968) und des Deutschen Horst P. Horst (1906-1999) einander gegenüber.

Es sind zwei ikonografische Bilder, die auch den zeitlichen Rahmen der Schau abstecken: Am Beginn steht Huenes Bademoden-Sujet "Divers" von 1930, auf dem der damals bereits etablierte "Vogue"-Cheffotograf seinen jüngeren Kollegen Horst neben dem Model Lee Miller abbildete, wie sie scheinbar auf den weiten Horizont am Meer blicken. Horst, der im bürgerlichen Namen Horst Bohrmann hieß, stand seinem späteren Lebensgefährten immer wieder Modell. Dem "Divers"-Foto gegenüber findet sich mit "Mainbocher Corset" aus dem Jahr 1939 eines der letzten Fotos, die Horst vor seiner Emigration zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Paris inszenierte. Dazwischen liegen zahlreiche Bilder von Prominenten wie Marlene Dietrich, Coco Chanel oder Salvador Dalí, vom Surrealismus inspirierte Montagen oder erste Farbfotos, die mit ihren kräftigen Kontrasten die Blicke auf sich ziehen.

Für das Kuratorenduo steht dabei weniger eine chronologische Hängung der rund 120 Werke als ein thematisch eingegrenzter Dialog der beiden Fotografen im Vordergrund. "Beide waren für die Modefotografie - bis heute - extrem prägend", so Knierim beim Presserundgang am Dienstag. War Horst zunächst ein Schüler Huenes, übernahm er 1935, als Huene von der "Vogue" zum Konkurrenzblatt "Harper's Bazar" wechselte, dessen Stelle. "Die beiden haben in dieser Zeit Mode und Kunst miteinander verwoben, waren Gäste bei Hollywood-Stars und man inspirierte sich gegenseitig", erklärt der Kurator.

Dabei seien die beiden zu "Meistern der Lichtführung" geworden, so Reuter. Oft sei ein großes Team notwendig gewesen, um die aufwendigen Sets für die Shootings vorzubereiten. Nicht selten habe man bei den Kulissen auf Motive der Kunstgeschichte zurückgegriffen. So beeindrucken - neben einigen Aktfotografien - etwa das "Portrait of the Dalís in l'instant sublime", in der Huene den Künstler und dessen Ehefrau in eines seiner surrealistischen Bilder montierte. "Mit ihren Bildern haben sie eine zeitlos gültige Definition von Eleganz geschaffen", sind sich die Kuratoren einig. Die gezeigten Werke stammen aus den Nachlässen der beiden Fotografen, die sich in Stockholm und Florenz befinden. Zusätzlich griff man aus Leihgaben einzelner Institutionen aus Italien zurück.

(S E R V I C E - Ausstellung "Horst / Huene. In Style" im Fotomuseum Westlicht. 1. Juni bis 7. August. Im Shop liegen die beiden Fotobücher "Horst. P. Horst: Style and Glamour" (Silvana Editoriale) und "George Hoyningen Huene: Platinum Palladium" (Huene Estate Archives) auf. www.westlicht.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Darin stellen die Kuratoren Rebekka Reuter und Fabian Knierim die Arbeiten des gebürtigen Russen George Hoyningen-Huene und des Deutschen Horst P. Horst einander gegenüber.
  • Horst, der im bürgerlichen Namen Horst Bohrmann hieß, stand seinem späteren Lebensgefährten immer wieder Modell.
  • War Horst zunächst ein Schüler Huenes, übernahm er 1935, als Huene von der "Vogue" zum Konkurrenzblatt "Harper's Bazar" wechselte, dessen Stelle.

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