APA/APA (KEYSTONE)/Pablo Gianinazzi

Locarno-2020-Leoparden für Alessandrini und Martel

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Ohne Glamour vermeldet das Locarno Filmfestival in diesem Jahr die Gewinnerinnen der Hauptpreise: Je eine Regisseurin aus der Schweiz (Mari Alessandrini) und aus Argentinien (Lucrecia Martel) werden an der Sonderausgabe des Filmfestivals "Locarno 2020 - For the Future of Films" mit einem Leoparden für ihre Filmprojekte ausgezeichnet.

Ohne Glamour vermeldet das Locarno Filmfestival in diesem Jahr die Gewinnerinnen der Hauptpreise: Je eine Regisseurin aus der Schweiz (Mari Alessandrini) und aus Argentinien (Lucrecia Martel) werden an der Sonderausgabe des Filmfestivals "Locarno 2020 - For the Future of Films" mit einem Leoparden für ihre Filmprojekte ausgezeichnet.

Die Internationale Jury hat das politische Dokumentarfilmprojekt "Chocobar" von Filmemacherin Lucrecia Martel ausgezeichnet. Im Film geht es um die Ermordung des Aktivisten Javier Choccobar im Jahr 2000 und in diesem Zusammenhang um Fragen der Kolonisierung und der indigenen Kultur.

Die Jury der nationalen Selektion hat sich für die Schweizer Regisseurin Mari Alessandrini entschieden. Sie zeichnete deren Projekt "Zahori" aus. Auch diese Geschichte spielt in Argentinien; sie dreht sich um die Freundschaft zwischen einem Mädchen mit Tessiner Wurzeln und einem Mapuche-Indianer in der patagonischen Steppe.

Die Leoparden sind mit je 70.000 Franken (rund 65.000 Euro) dotiert. Sie werden im Rahmen des diesjährigen Projekts "The Films After Tomorrow verliehen", dem Herzstück der besonderen Festivalausgabe. Mit diesem Projekt werden Produktionen von Kinofilmen unterstützt, die wegen der Coronakrise unterbrochen werden mussten.

Da das Locarno Filmfestival 2020 weitgehend ins Internet ausgewichen ist, hat die Jury die Namen der Preisträgerinnen und -träger ebenfalls online bekannt gegeben. In dem Video hat sich die künstlerische Leitern Lili Hinstin mit den Ausgezeichneten über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Filmindustrie ausgetauscht. Eine Preisverleihung, bei der die Preisträgerinnen und -träger anwesend sind, wird es dieses Jahr nicht geben.

Die internationale Jury (Kelly Reichhardt, Nadav Lapid und Lemohang Jeremiah Mosese) hat darüber hinaus ihren Spezialpreis, den Camapri Award (rund 46.000 Euro) an die Ko-Produktion "Selvajaria" von Miguel Gomes vergeben. Der Swatch-Award, dotiert mit knapp 28.000 Euro, geht an "De Humani Corporis Fabrica" von Verena Paravel und Lucien Castaing-Taylor.

Die Jury der Schweizer Selektion erkennt zudem den SRG SSR Award der Produktion "Lux" von Raphael Dubach und Mateo Ybarra zu. Dieser Preis ist mit Fernsehwerbezeit auf nationalen TV-Sendern im Medienwert von 100.000 Franken (rund 93.000 Euro) für ein Schweizer Filmprojekt beim Kinostart in der Schweiz verbunden.

Die "Pardi di domani" für Kurzfilme gehen im internationalen Wettbewerb in Gold an Darol Olu Kae aus den USA für "I Ran From It And It Was Still In It" und in Silber an Zhannat Alshanova aus Kasachstan für "History of Civilization".

Im nationalen Wettbewerb wird "Menschen am Samstag" von Jonas Ulrich mit dem "Pardino d'oro" ausgezeichnet. Der "Pardino d'argento" geht an "Trou Noir" von Tristan Aymon.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Internationale Jury hat das politische Dokumentarfilmprojekt "Chocobar" von Filmemacherin Lucrecia Martel ausgezeichnet.

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