APA/APA/Arcadia Live GmbH

Linzer Festival Lido Sounds als "nächster Evolutionsschritt"

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Bei den Toten Hosen die Faust in den Himmel strecken, zu Florence html5-dom-document-internal-entity1-amp-end The Machine träumen oder bei Peter Fox das Tanzbein schwingen: Mit dem Lido Sounds (16.-18. Juni) erhält die österreichische Festivallandschaft einen facettenreichen Neuzugang. Hinter dem Vorhaben stecken die Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA sowie Arcadia Live. Deren Geschäftsführer Filip Potocki sprach mit der APA über das Wagnis, eine neue Marke zu etablieren, die bunte Ausrichtung und Pläne für Wien.

APA: 2023 veranstalten Sie mit dem Lido Sounds ein neues Festival. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Filip Potocki: Wir haben immer gesagt, dass wir die Augen und Ohren offen halten, falls sich etwas ergeben könnte, wo viele Parameter zusammenpassen. Mit der LIVA arbeiten wir seit Jahren als lokalem Partner zusammen. Nach den bisherigen gemeinsamen Konzerten wie Wanda an der Donaulände ist das nun der nächst logische Evolutionsschritt. Wir wollen jedenfalls etwas städtisches, haben beim Lido Sounds kein Camping, die Donau fließt vorbei, es ist schnell öffentlich erreichbar und man bietet einen gewissen Komfort. Das macht es in Österreich dann auch ein bisschen anders. Mit dem Line-up spielen wir auch in den bayerischen Raum rein, was natürlich Sinn macht. Hier passt für uns alles perfekt zusammen.

APA: Wie schwer ist es angesichts der aktuellen Lage, eine neue Marke zu etablieren?

Potocki: Zur Zeit würde ich alles herausfordernd nennen. Eine neue Marke einzuführen ist schwer genug - gerade wenn man im ersten Jahr etwas bewerben muss, zu dem es noch kein Bildmaterial gibt, wir also nicht zeigen können: was, wie, wo? Aber es ist auf die ganze Branche umlegbar. Wie in vielen Lebensbereichen muss man flexibel sein. Natürlich ist es herausfordernd, aber für uns ein richtiger und spannender Schritt. Wir haben einfach gesagt: Wir gehen dieses Wagnis ein.

APA: Das Line-up ist sehr vielseitig aufgestellt, reicht vom Stadionrock der Toten Hosen bis zum Artpop von Florence & The Machine. War diese Ausrichtung von Anfang an klar?

Potocki: Ja. Wir haben die Ausrichtung breit, facettenreich und bunt gesehen. Bei uns kommen sowieso nie irgendwelche rassistischen, sexistischen oder sonst irgendwie diskriminierenden Themen auf die Bühne. Von den Genres her wollten wir, dass es uns für die Folgejahre nicht unbedingt musikalisch einengt. Klar, die Tage sind sehr unterschiedlich, auch die Zielgruppen sind von der musikalischen Ausrichtung her unterschiedlich. Im Prinzip ist auch das Wort Festival an dieser Stelle unter Anführungszeichen zu setzen, weil wir mit genrebehafteten Open-Air-Tagen arbeiten und diese programmieren. Aber es gibt Schnittmengen, das sehen wir auch in den Ticketverkäufen.

APA: Noch keine Ankündigung gibt es zur Location MetaStadt in Wien, die Sie in den vergangenen Jahren im Sommer bespielt haben. Was passiert dort heuer?

Potocki: Wir pausieren 2023 die MetaStadt und konzentrieren uns auf das Lido Sounds. Das ist das größte Projekt für uns bisher - mal abgesehen von den Rammstein-Konzerten. Die MetaStadt soll aber 2024 weitergeführt und weiter aufgebaut werden. Man muss einfach schauen und abwägen, welche Künstler verfügbar sind. Welche Gagenforderungen gibt es, welche Produktionskosten fallen für das Ganze an, gibt es die Nachfrage dafür? Andererseits geht es in der MetaStadt auch um Quantität, weil die ganze Infrastruktur hingebaut werden muss. Daher müssen wir auf eine gewisse Anzahl von Shows kommen, damit diese Maschinerie dort überhaupt einen Sinn macht.

APA: Zuletzt hat man vielfach gesehen, dass Shows mit Publikumszuspruch zu kämpfen hatten und Karten oft erst an der Abendkasse gekauft wurden. Wie wird es weitergehen?

Potocki: Es ist schwer zu sagen. Die Frage ist eher: Wie weit geht es noch? Oder wie lange geht es noch? Wir sehen ja schon teilweise wirklich horrende Ticketpreise. Letztlich bleibt die Frage: Wie viel sind die Menschen bereit, für Konzerte auszugeben? Das wird es im Endeffekt entscheiden.

APA: Wird man daher mittelfristig weniger Shows haben?

Potocki: Ja, aber nicht nur auf Österreich bezogen. Das passiert generell. Teils müssen ganze Tourneen abgesagt werden, weil der Zuspruch einfach nicht da ist und das dann wirtschaftlich nicht reüssiert. Man muss auch dazu sagen, dass wir 2022 ein Überangebot hatten durch die Verschiebungen und Neuprogrammierungen. Irgendwann geht sich das dann im Börserl nicht mehr aus.

(Das Gespräch führte Christoph Griessner/APA)

(S E R V I C E - www.arcadia-live.com; www.lidosounds.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Hinter dem Vorhaben stecken die Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA sowie Arcadia Live.

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