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Längstdienender Rektor Gerald Bast verabschiedet sich

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Mit Gerald Bast verabschiedet sich Ende September der längstdienende Rektor einer österreichischen Uni nach fast 24 Jahren von der Spitze der Universität für angewandte Kunst. Unter anderem schrieb er sich bei seiner Abschieds-Pressekonferenz am Dienstag die Entwicklung der Angewandten zur Forschungsuniversität sowie die räumliche Erweiterung der Hochschule auf die Fahnen. Mit Oktober folgt ihm die deutsche Innovationsforscherin Petra Schaper Rinkel.

Erstmals wurde Bast, damals als Jurist in der Rechtsabteilung des Wissenschaftsministeriums tätig, Ende 1999 als Rektor gewählt - damals noch von der zu je aus einem Viertel aus Professoren, Mittelbau, Studierenden und allgemeinem Personal bestehenden Universitätsversammlung. Auch nach dem Kippen der Unis ins neue Universitätsgesetz blieb er an der Spitze, ab da wurde der Rektor aus einem Dreiervorschlag des Senats durch den neu geschaffenen Universitätsrat gewählt. Insgesamt erlebte Bast in seiner Amtszeit von Caspar Einem (SPÖ) bis Martin Polaschek (ÖVP) zwölf Wissenschaftsministerinnen bzw. Wissenschaftsminister.

Als Rektor habe er die inhaltliche Modernisierung, Erneuerung und Ergänzung vorangetrieben, so Bast. So wurden etwa in seiner Amtszeit 14 neue Studienrichtungen etabliert - von Social Design über Experimental Game Cultures bis zu Expanded Museum Studies. Auch die Einstellung zur Kunst habe sich geändert. "Kunst kann mehr als in Galerien, Konzerthallen und in den Räumen von Sammlern einen guten Eindruck machen." Sie könne vielmehr auch in die Gesellschaft wirken.

So habe sich die Angewandte auch zur Forschungsuniversität entwickelt, an der nicht nur wissenschaftliche, sondern auch künstlerische Forschung betrieben werde. Die Einstellung davor sei oft gewesen: "Künstler machen keine Forschung, sondern Kunst", meinte Bast. Dies habe sich geändert, nicht zuletzt durch die auch auf seine Initiative hin etablierte Kunstforschungsinitiative PEEK beim Wissenschaftsfonds FWF.

In Basts Amtszeit wurde auch die Infrastruktur der Angewandten deutlich erweitert und die Nutzfläche mehr als verdoppelt - für die von rund 1.000 auf mittlerweile knapp 2.000 gewachsene Zahl der Studierenden wurde etwa das Gebäude in der Vorderen Zollamtsstraße mit rund 9.000 Quadratmetern eröffnet, zuletzt bekam die Angewandte rund 7.000 Quadratmeter im ehemaligen Gebäude der Postsparkasse. Dazu kommen ein neues Zentraldepot in Wien-Simmering sowie die Generalsanierung des Schwanzer-Trakts.

Bast selbst äußerte sich immer wieder öffentlich - neben universitätspolitischen auch zu kunst- und gesellschaftspolitischen Themen. Zuletzt war er etwa in der Diskussion um das Lueger-Denkmal präsent. Beruflich hat der 67-Jährige derzeit keine Pläne - er werde ab Oktober ausgiebig Urlaub machen und dann lesen, schreiben und Vorträge halten. Seiner Nachfolgerin wollte er keine Ratschläge mitgeben, ihre Wahl begrüßte er aber ausdrücklich.

ribbon Zusammenfassung
  • Mit Gerald Bast verabschiedet sich Ende September der längstdienende Rektor einer österreichischen Uni nach fast 24 Jahren von der Spitze der Universität für angewandte Kunst.
  • Unter anderem schrieb er sich bei seiner Abschieds-Pressekonferenz am Dienstag die Entwicklung der Angewandten zur Forschungsuniversität sowie die räumliche Erweiterung der Hochschule auf die Fahnen.
  • Zuletzt war er etwa in der Diskussion um das Lueger-Denkmal präsent.

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