Kneecap-Rapper wegen Hisbollah-Flagge vor Gericht
Dem Rapper mit dem Künstlernamen Mo Chara wird vorgeworfen, bei einem Konzert in London eine Flagge der Schiitenmiliz Hisbollah geschwenkt zu haben. Vor Gericht geht es aber zunächst darum, ob der Prozess wegen eines angeblichen Verfahrensfehlers der Anklage eingestellt werden muss. Eine Entscheidung darüber soll am 26. September fallen.
Sowohl vor dem Westminster Magistrates ́ Court in der britischen Hauptstadt, als auch in Dublin wurden laut PA Demonstrationen zur Unterstützung des Rappers organisiert. Bei den Protesten vor dem Londoner Gericht hielten Fans Schilder mit der Aufschrift "Free Mo Chara" hoch, andere schwenkten palästinensische und irische Fahnen. Auch die anderen beiden Mitglieder der Band waren vor Ort.
Der Vorfall im November 2024 soll sich in einem Konzertsaal in der britischen Hauptstadt ereignet haben. Der Rapper habe den Verdacht erweckt, ein Unterstützer der in Großbritannien verbotenen proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon zu sein, so die damalige Mitteilung der Metropolitan Police.
Die Band wehrte sich gegen die Vorwürfe, diese seien politischer Natur und würden darauf abzielen, Kneecap zum Schweigen zu bringen. Die Rapper sind auch für ihre Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen und klar propalästinensische Haltung bekannt. Ein für 1. September geplanter Wien-Auftritt des Musiktrios aus Belfast ist - wie auch Konzerte in Köln, Berlin und Hamburg - vor zwei Wochen "aufgrund akuter Sicherheitsbedenken seitens der zuständigen Behörden" abgesagt worden.
Zusammenfassung
- Der nordirische Rapper Mo Chara von Kneecap steht in London vor Gericht, weil ihm vorgeworfen wird, im November 2024 bei einem Konzert eine Hisbollah-Flagge geschwenkt und damit eine Terrororganisation unterstützt zu haben.
- Eine Entscheidung darüber, ob das Verfahren wegen eines angeblichen Anklagefehlers eingestellt wird, soll am 26. September fallen; geplante Konzerte der Band in Wien, Köln, Berlin und Hamburg wurden vor zwei Wochen wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.