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Grazer Kunsthaus zeigt Milica Tomić in "On Love Afterwards"

26. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Das Grazer Kunsthaus zeigt mit "On Love Afterwards" - "Über die Liebe danach" eine Einzelausstellung mit Werken der in Serbien geborenen Milica Tomić. Die Schau ist bis 12. Oktober zu sehen und verknüpft eine historische Aufarbeitung von Aspekten des Zweiten Weltkriegs in Ex-Jugoslawien mit persönlichen Erfahrungen und Kunstwerken. Der Übergang zwischen Dokumentation und Archiv zu abstrakter Kunst ist dabei fließend. Im Zentrum stehen Mut und Liebe für eine bessere Zukunft.

Die Ausstellung gibt einen Überblick über das 30-jährige Schaffen der seit über einem Jahrzehnt in Graz lebenden und an der TU Graz lehrenden Künstlerin. Die meisten der gezeigten Werke wurden bereits einmal ausgestellt, teils auch in Südamerika und anderen Kontinenten. In der Zusammensetzung ist die Schau allerdings neu - ebenso wie das zentrale Kunstwerk, das in Zusammenarbeit mit der Biennale in Berlin entstanden ist und dort derzeit auch in ähnlicher Form gezeigt wird: "Is There Anything in This World You Would Be Ready to Give Your Life For?" Es handelt sich um einen Borromäischen Knoten aus 3D-gedrucktem Lehm, der ein Myzel darstellt. "Er verbindet für Tomić alle Ebenen des Lebens - von ihrer Mutter bis hin zur symbolischen Verbindung zwischen den Menschen", beschrieb es Kunsthaus-Leiterin Andreja Hribernik.

Tomić selbst begleitete den Rundgang durch die Ausstellung und erklärte, dass in ihren Augen Politisches und Privates eng miteinander verbunden sind. Gezeigt werden daher private Einblicke in ihr Leben, wie etwa die Fahrt von ihrer Wohnung zu der ihrer Mutter in ihrer Heimat. "Politik ist intim. Sie ist in jeder Zelle von uns", so Tomić. Knoten ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch die Ausstellung und beziehen sich unter anderem auf ihre Mutter, die selbst künstlerische Knoten hergestellt, aber später selbst vernichtet hat.

"Die fließende und nicht genau definierte Grenze zwischen ihrer künstlerischen Arbeit und Forschung spiegelt sich im Konzept der Ausstellungsarchitektur wider", so die einleitende Beschreibung. Tatsächlich ähnelt die Schau mehr einer Ausstellung in einem historischen Museum als in einem Kunsthaus. Auf Tischen liegen Forschungsmaterialien auf, historische Briefe kleben an den Wänden und hinzu kommen Videos mit Originalaufnahmen beispielsweise von Partisaninnen. Kuratiert wurde die Schau von Hribernik und Irena Borić.

(S E R V I C E - https://www.museum-joanneum.at/kunsthaus-graz)

Zusammenfassung
  • Das Grazer Kunsthaus zeigt bis 12. Oktober die Einzelausstellung 'On Love Afterwards' der serbischstämmigen Künstlerin Milica Tomić, die seit über zehn Jahren in Graz lebt und an der TU Graz lehrt.
  • Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das neue zentrale Werk 'Is There Anything in This World You Would Be Ready to Give Your Life For?', ein 3D-gedruckter Borromäischer Knoten aus Lehm, das in Kooperation mit der Biennale Berlin entstand.
  • Die Schau verbindet die Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs in Ex-Jugoslawien mit persönlichen Erfahrungen, wobei Mut und Liebe für eine bessere Zukunft sowie Knoten als zentrales Motiv thematisiert werden.