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Geplante Auflösung des Badener Bühnenorchester in der Kritik

02. Sept. 2025 · Lesedauer 2 min

Die geplante Auflösung des Orchesters der Bühne Baden mitsamt der künftigen Übernahme der Bespielung durch das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich hat am Dienstag für Kritik gesorgt. Die Grünen sehen ein "Armutszeugnis für die Kulturpolitik des Landes" und fordern ein "klares Bekenntnis zur Bühne Baden und zur Zukunft ihrer Musikerinnen und Musiker". Die Gewerkschaft younion äußerte sich ähnlich und will eine Prüfung alternativer Lösungen.

Im Zuge einer Strukturreform wird das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ab der Saison 2027/28 schrittweise die Bespielung der Bühne Baden übernehmen. Abgeschlossen werden soll das Vorhaben laut der NÖ Kulturwirtschaft (NÖKU) mit der Spielzeit 2029/30. Während das Tonkünstler-Orchester um etwa 15 Personalstellen aufgestockt wird, fällt das bestehende Ensemble des Orchesters der Bühne Baden mit 25 Musikerinnen und Musikern weg.

"Das Orchester ist das Herzstück der Bühne Baden und darf nicht zum Spielball kurzfristiger Sparpolitik werden. Dies ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die seit Jahren für ein lebendiges Kulturleben in Baden stehen", betonte Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen und Gemeinderätin in Baden. Sie verwies in einer Aussendung auch auf eine Sanierung der Bühne mit öffentlichen Mitteln in den vergangenen Jahren: "Es ist völlig inakzeptabel, dass nach diesen Investitionen nun bei den Beschäftigten gespart wird." Gefragt seien nun die Badener Stadtregierung und das Land, die NÖKU verfüge zudem "nachweislich über erhebliche Rücklagen".

"Diese Entscheidung, die aus budgetären Gründen getroffen wurde, bedroht nicht nur die Existenz von 25 talentierten Musikerinnen und Musikern, sondern auch die kulturelle Vielfalt und Qualität, die das Orchester seit Jahren bietet" - zu diesem Schluss kommt die younion in einer Aussendung. Seitens der Kulturgewerkschaft wurden die Verantwortlichen aufgefordert, "sofort an den Verhandlungstisch zu kommen und alternative Lösungen zu prüfen, die sowohl die wirtschaftlichen Herausforderungen berücksichtigen als auch den Erhalt des Orchesters der Bühne Baden sichern". Das Land und die NÖKU sollten "die Bedeutung des Orchesters für die regionale und nationale Kulturlandschaft" anerkennen und "sich für dessen Fortbestand" einsetzen.

Zusammenfassung
  • Die Grünen und die Gewerkschaft younion kritisieren die Entscheidung als "Armutszeugnis für die Kulturpolitik des Landes" und fordern Verhandlungen sowie die Prüfung alternativer Lösungen.
  • Die Kritik richtet sich insbesondere darauf, dass nach öffentlichen Investitionen in die Bühne Baden nun bei den Beschäftigten gespart werden soll und die Existenz von 25 Musikerinnen und Musikern bedroht ist.