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ESC-Gewinneract Nemo gibt wegen Israel Trophäe zurück

Heute, 16:38 · Lesedauer 2 min

Nemo, Schweizer Gewinneract des Eurovision Song Contests 2024, legt aus Protest gegen die Teilnahme Israels beim Bewerb die Siegertrophäe zurück. Dies gab Nemo auf dem persönlichen Instagram-Profil bekannt: "Auch wenn ich der Community rund um den Wettbewerb unheimlich dankbar bin und ebenso für alles, was mich diese Erfahrung als Mensch und Künstler gelehrt hat, finde ich nicht länger, dass diese Trophäe einen Platz in meinem Regal hat."

"Eurovision sagt, dass es für Einigkeit, Inklusion und Würde für alle steht", schreibt Nemo weiters: "Israels Teilnahme [...] zeigt jedoch einen deutlichen Konflikt zwischen diesen Idealen und der Entscheidung der EBU." 2024 hatte Nemo mit "The Code" im schwedischen Malmö den Bewerb für die Schweiz gewonnen.

Die Entscheidung des 26-jährigen, nonbinären Musikacts folgt einen Tag nach der Bekanntgabe Islands, den Bewerb im Mai 2026 in der Wiener Stadthalle als fünftes Land wegen der Zulassung Israels zu boykottieren. Auch Spanien, Irland, die Niederlande und Slowenien hatten zuvor von einer Teilnahme zurückgezogen.

Bereits in den vergangenen zwei Jahren hatte sich angesichts des Gazakrieges infolge des Überfalls der Hamas auf Israel eine Debatte um die Teilnahme des Landes beim ESC entsponnen. Beim Bewerb von Malmö gab es große Demonstrationen gegen die Zulassung des Landes und in der Halle großen Protest von Teilen des Publikums gegen die Künstlerin. Dies setzte sich auch beim ESC von Basel heuer fort. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hatte bei ihrer Generalversammlung in der Vorwoche nun mehrheitlich Regeln beschlossen, die Israel auch in Wien die Teilnahme am Bewerb ermöglichen sollen.

(S E R V I C E - www.instagram.com/nemothings/)

Zusammenfassung
  • Nemo, der 26-jährige, nonbinäre Schweizer Gewinner des Eurovision Song Contest 2024, gibt aus Protest gegen die Teilnahme Israels beim Bewerb die Siegertrophäe zurück.
  • Die Entscheidung folgt auf den Boykott von fünf Ländern, darunter Island, Spanien und Irland, die wegen der Zulassung Israels nicht am ESC 2026 in Wien teilnehmen werden.
  • Die Europäische Rundfunkunion beschloss vergangene Woche neue Regeln, die Israel weiterhin die Teilnahme am Eurovision Song Contest ermöglichen.