Babler will neue Filmförderung mit Fokus auf Österreichfilm
Er befinde sich daher im "Dialog" mit Filmschaffenden und Dachverbänden, eine neue "Leitlinie" soll am Ende der Diskussion stehen, erklärte Babler bei einer Pressekonferenz. Diese soll die "selektive Kulturförderung" in den Vordergrund rücken und österreichische Filme fördern, denn diese seien schließlich "identitätsstiftend". Mit dem bisherigen Förderregime zeigte sich der Kulturminister nicht glücklich: "Das hat immer mehr Geld verschlungen und war eine Förderung quasi ohne Deckel." Heuer stehen 37 Millionen Euro für die Filmförderung zur Verfügung, dies sei "nicht wenig".
Bund und Länder stünden in Sachen Kulturbudgets jedenfalls vor "großen Herausforderungen", hielt der Vizekanzler fest. Er wolle das "breite Kulturangebot" im Land erhalten, in der Budgetgestaltung seien dafür "gute Pflöcke" eingeschlagen worden. Auch die Bundesländer hätten eine "nachhaltige Finanzierung" von Kultur im Fokus, betonte Tirols Landeshauptmann und Kulturreferent Anton Mattle (ÖVP): "Die Drittmittelakquise ist das Gebot der Stunde." Es sollen Anreize für Private geschaffen werden, damit diese in Kunst und Kultur investieren. Dies könne etwa über steuerliche Maßnahmen - wie eine Vorsteuerabzugsberechtigung - in der Denkmalpflege geschehen.
Darüber hinaus sollen künftig hauptamtliche Museumskoordinatoren die oft ehrenamtliche Arbeit in Museen unterstützen. "Es braucht auch ein Stück weit professionelle Hilfe im Hintergrund, auch für die bessere finanzielle Gebarung der Einrichtungen", argumentierte Mattle. Ein Finanzierungsvorschlag des Museumsbundes soll nun erhoben werden, hieß es. Um mehr Finanzmittel lukrieren zu können, gelte es auch, verstärkt auf EU-Förderungen zurückzugreifen. "Aber die Komplexität der Antragstellung hat ein Maß erreicht, dass viele Kulturschaffende daran verzweifeln", berichtete Mattle. Die Landeskulturreferenten wollen nun bei den zuständigen Stellen "darauf einwirken, dass die Förderstrukturen vereinfacht werden".
Die Landesräte beschlossen außerdem die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Erinnerungs- und Gedenkkultur. Die Vertrauensstelle gegen Machtmissbrauch, Belästigung und Gewalt in Kunst und Kultur namens vera* soll unter Mitwirkung der Länder weiter ausgebaut werden.
Zusammenfassung
- Vizekanzler Andreas Babler kündigt eine neue Filmförderung mit Fokus auf österreichische Filme an, da das bisherige System "aus dem Ruder gelaufen" und ohne Ausgabenbegrenzung war.
- Für die Filmförderung stehen heuer 37 Millionen Euro zur Verfügung, was laut Babler "nicht wenig" ist.
- Bund und Länder stehen vor großen Herausforderungen bei der Finanzierung von Kultur, setzen aber auf Drittmittelakquise, steuerliche Anreize und eine Vereinfachung der Förderstrukturen.