Altgriechisches Schiffswrack vor Sizilien entdeckt
Neben der Schiffsstruktur konnten unter anderem der Mast, schwarze Keramikfiguren, ein kleines Fläschchen mit der in griechischer Sprache eingravierten Aufschrift "Nau" (Schiff) sowie ein in außergewöhnlich gutem Zustand erhaltener Tauabschnitt geborgen werden. Die Überreste waren zunächst von einer Sandschicht und Steinen bedeckt, wurden aber seit 2024 teilweise freigelegt. Dank des Einsatzes eines Wasser-Saugbaggers wurde das Grabungsareal erweitert, wodurch weitere Schiffsteile, darunter das Mittelschiff und eines der beiden Ruder, entdeckt wurden.
Die Arbeiten dauerten fünf Wochen von Mai bis Juni und führten zur Freilegung eines großen Teils des Wracks. Mittels Vermessungen und Aufnahmen wurde ein 3D-Modell erstellt. Parallel wurden weitere mögliche Fundstellen in der Region untersucht, um nicht nur den Schutz des Meeresgebiets zu verbessern, sondern auch zukünftige Forschungen vorzubereiten.
Die Universität Udine erhielt für die Studienkampagne zum altgriechischen Wrack von Ispica eine Förderung der Gesellschaft "Sunk Costs Productions". Gemeinsam mit US-Regisseur Martin Scorseses Sikelia Productions entsteht das Filmprojekt "Shipwreck of Sicily". Der zweijährige Dreh in Sizilien umfasst weitere Unterwasserwracks. Während der Grabungen in Ispica wechselten sich wissenschaftliche Untersuchungen mit Filmaufnahmen für diesen von Scorsese koproduzierten Dokumentarfilm ab.
"Die Zusammenarbeit zwischen der Region Sizilien und der Universität Udine bringt großartige wissenschaftliche Ergebnisse. Die Unterwasserarchäologie leistet einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis der Zivilisationen, die die Insel über Jahrtausende bewohnten", kommentierte der sizilianische Kultur- und Identitätsminister Francesco Paolo Scarpinato.
Zusammenfassung
- Vor der Küste Siziliens wurde in sechs Metern Tiefe ein griechisches Schiffswrack aus dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. entdeckt und in einer fünf Wochen dauernden Grabung von Mai bis Juni 2024 teilweise freigelegt.
- Geborgen wurden dabei unter anderem der Mast, schwarze Keramikfiguren, ein Fläschchen mit der Aufschrift "Nau" sowie ein außergewöhnlich gut erhaltener Tauabschnitt, wobei ein Wasser-Saugbagger die Entdeckung weiterer Schiffsteile ermöglichte.