Allegro Vivo Festival eröffnet mit Batik-Uraufführung

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Das 42. Allegro Vivo Festival ist eröffnet: Am Samstagabend dirigierte der künstlerische Leiter Vahid Khadem-Missagh in der barocken Bibliothek von Stift Altenburg ein "Präludium"-Konzert als Auftakt zum Corona-bedingt adaptierten Programm, das bis 20. September im Waldviertel das Motto "molto appassionato" vermitteln will.

Das 42. Allegro Vivo Festival ist eröffnet: Am Samstagabend dirigierte der künstlerische Leiter Vahid Khadem-Missagh in der barocken Bibliothek von Stift Altenburg ein "Präludium"-Konzert als Auftakt zum Corona-bedingt adaptierten Programm, das bis 20. September im Waldviertel das Motto "molto appassionato" vermitteln will.

Leidenschaftlich, oder - wie nun gesteigert - sehr leidenschaftlich soll es musikalisch zugehen, sozusagen als "Umarmung der Seele", so Geschäftsführer Nikolaus Straka. Dementsprechend wurden auch die Musiker der Academia Allegro Vivo vom Publikum demonstrativ herzlich begrüßt. Zu hören gab es Ludwig van Beethovens "Kreutzersonate" in einer Bearbeitung des Klosterneuburger Komponisten, Dirigenten und Geigers Christoph Ehrenfellner, gefolgt von der Uraufführung des "Divertimento in Six Parts for Violin, Piano and Strings" von Roland Batik, ein Auftragswerk von Allegro Vivo und dem Land Niederösterreich.

Beethovens "Kreutzersonate", im Original für Violine und Klavier, erlangt in Ehrenfellners Arrangement nicht nur symphonische Dimension, sondern auch geradezu romantischen Gestus. Romantik bzw. Romantizismus spricht auch aus Batiks Auftragskomposition, für ein Divertimento eher schwermütig gehalten. Der Grenzgänger zwischen den Stilen, als Solist selbst mitwirkend, erweist sich als virtuoser Eklektizist, der sich von Gershwin bis Gulda, von Brubeck bis Blues Anleihen holt, dazu eine gehörige Prise pannonische Melancholie, Freude an vertrackten Rhythmen und Improvisationsimpulse über ostinaten Bässen: ideales Material für Soundtracks aller Art.

Konzerte mit Elisabeth Leonskaja, Christian Altenburger, Lylia Zilberstein, Wen-Sinn Yang, Tanja Becker-Bender oder Sophia Jaffe, die allesamt auch als Lehrende tätig sind, sowie von Gastensembles wie dem Henschel Quartett, den Erlkings oder dem Russian Gentlemen Club werden die kommenden Wochen prägen. Als Spielorte fungieren neben der Stiftsbibliothek Altenburg der Arkadenhof des Kunsthauses Horn, das Horner Vereinshaus, die Stiftskirche Göttweig, die Pfarrkirche von Waidhofen a.d. Thaya und Schloss Weitra.

Die Allegro-Vivo-Meisterkurse mussten ebenfalls an die Covid-19-Situation angepasst und auf ausgewählten Einzelunterricht - allenfalls mit Solokorrepetition - beschränkt werden. Kinderkurse, Workshops sowie Kammermusik- und Ensembleunterricht können voraussichtlich erst im nächsten Jahr wieder angeboten werden.

(S E R V I C E - 42. Festival Allegro Vivo, bis 20. September, Tickets und Information: Tel. 02982/4319, www.allegro-vivo.at)

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  • Dementsprechend wurden auch die Musiker der Academia Allegro Vivo vom Publikum demonstrativ herzlich begrüßt.