APA/APA/AFP/MICHAEL TRAN

Action mit Arnie und Schatzerl in "FUBAR" bei Netflix

0

Jeder will ein Stück vom Netflix-Kuchen. Auch Arnold Schwarzenegger. Seine erste Serie mit dem Titel "FUBAR" wurde als inoffizielle Fortsetzung von James Camerons Actioncomedy "True Lies" aus 1994 verkauft. Und im Grunde ist es genau das. Die Rolle wurde ihm auf den Leib geschrieben. Zitate aus "Terminator", Witze über Bodybuilding und Anspielungen auf seine Herkunft gibt es zuhauf.

"True Lies" handelt von einem Spion, der sich seiner gelangweilten Ehefrau gegenüber als sanftmütiger Mann ausgibt. Der Film ist in vielerlei Hinsicht nicht sehr gut gealtert, großartig bleibt aber die charmante Paarbeziehung zwischen Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis. Jahrzehntelang wurde über ein Sequel diskutiert, doch leider kam es nie dazu. Stattdessen haben wir heuer eine katastrophale Serie auf Disney+ bekommen, die abgesetzt wurde, noch bevor die erste Staffel überhaupt ausgestrahlt war. Stattdessen haben wir jetzt die achtteilige Netflix-Serie "FUBAR", das inoffizielle Update, das sich viele gewünscht, aber nicht bekommen haben.

"FUBAR", ein Akronym für "fucked up beyond all recognition" (übersetzt in etwa "bis zur Unkenntlichkeit beschissen"), beginnt mit klassischer Arnie-Action. Gleich in der ersten Szene zündet sich der Schauspieler eine Zigarre an, grinst, und steckt dann eine Mülltonne in Brand. Auf dem Soundtrack spielt es dazu "Sympathy for the Devil" von den Rolling Stones. Dann flitzt er in einem Sportwagen durch die engen Straßen von Antwerpen. Ein Diamantendeal geht schief, seine Tarnung fliegt auf, aber auch im Pensionsalter verprügelt Arnie seine Gegner mit links. Ein cooler Einzeiler darf nicht fehlen. Am Ende der Szene steigt er in "Terminator"-Manier auf ein Motorrad und fährt in die Nacht davon.

Es ist seine letzte Mission, so denkt Luke Brunner, bevor er in den Ruhestand gehen und seine Ex-Frau (Fabiana Udenio) zurückerobern will. Ausgerechnet jetzt kommt ein neuer Auftrag. Er soll eine Agentin retten, deren Tarnung in Guyana aufgeflogen ist, aber es stellt sich heraus, dass diese Agentin sein "Schatzerl", seine eigene Tochter Emma (Monica Barbaro stürzt sich mit Bravour in ihre Rolle), ist. Die beiden hatten ihre Jobs bis dato voreinander verheimlicht. Die daraus resultierenden acht Episoden schicken Vater und Tochter auf Missionen zur Rettung der Welt und in Therapiesitzungen, während sie versuchen, die Fassade zu Hause aufrechtzuerhalten.

Schwarzenegger war schon immer sowohl unfreiwillig als auch absichtlich äußerst lustig. Er liebt es, sich über sich selbst und sein Muskelmannimage lustig zu machen. Wenn man das zu dem Haufen wirklich herausragender Gesichtsausdrücke und wortloser Geräusche hinzufügt, die er macht, ergibt das alles eine Marmorstatue muskulöser Freude. Es gibt reichlich klischeebeladene Action, Schießereien, Verfolgungsjagden und Witze über seine Muskeln und seinen amerikanisch-österreichischen Akzent. Man sollte sich die achtteilige Serie von Nick Santora ("Reacher") deshalb am besten im Original ansehen, weil der Wahlamerikaner nicht von sich selbst, sondern von Jürgen Prochnow synchronisiert wird.

In der ersten Folge wird Schwarzeneggers in Österreich geborener CIA-Agent von seinem Kumpel und Vorgesetzten Barry (Milan Carter) als "der schnellste 65-jährige Weiße auf dem Planeten" bezeichnet. Aber Schwarzenegger ist im wirklichen Leben 75 Jahre alt und "FUBAR" ist seine erste Serie überhaupt. "Das war eine Chance, die es in den 80er und 90er Jahren nicht gab, als ich nach 'Conan der Barbar' und 'Terminator' in meiner Karriere aufstieg", sagte Schwarzenegger gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Sein Geschäft mit Netflix hört hier nicht auf. Am 7. Juni veröffentlicht der US-Streamer einen dreiteiligen Dokumentarfilm, schlicht "Arnold" genannt. Netflix hat den Steirer in einem PR-Gag gar zu seinem neuen "Actionbeauftragten" ernannt. Wenn es nach dem Arbeitswütigen ginge, so in einem US-Podcast, würde er auch eine Serie über "Conan der Barbar" oder "Zwillinge" geben. Er war einst seiner Zeit voraus. Jetzt scheint er einfach mit ihr mitzugehen.

(S E R V I C E - www.netflix.com/at/title/81397077)

ribbon Zusammenfassung
  • "FUBAR", ein Akronym für "fucked up beyond all recognition", beginnt mit klassischer Arnie-Action.
  • Ausgerechnet jetzt kommt ein neuer Auftrag.
  • In der ersten Folge wird Schwarzeneggers in Österreich geborener CIA-Agent von seinem Kumpel und Vorgesetzten Barry als "der schnellste 65-jährige Weiße auf dem Planeten" bezeichnet.
  • Aber Schwarzenegger ist im wirklichen Leben 75 Jahre alt und "FUBAR" ist seine erste Serie überhaupt.

Mehr aus Entertainment