13. Musiktheaterpreis mit gleichberechtigtem Führungsduo
Je vier Ehrungen gingen an die beiden etablierten Wiener Musikhäuser. Die Staatsoper konnte dabei unter anderem in der Renommierkategorie Beste Hauptrolle männlich reüssieren, in der Georg Nigl als Nekrotzar in "Le Grand Macabre" triumphierte. Auch die besten Nebenrollen (Holly Flack als Stute Molly in "Animal Farm" respektive Michael Laurenz als David in "Die Meistersinger von Nürnberg") sowie die Kategorie Beste Ausstattung (Paolo Fantin und Klaus Bruns für "Animal Farm") gingen an das Haus am Ring.
Die Kollegen des Musiktheaters an der Wien setzten sich indes in den Kategorien Beste Gesamtproduktion Operette mit Lydia Steiers umjubelter Interpretation von Bernsteins "Candide" durch, für die die US-Amerikanerin auch den Regiepreis abräumte. Neo-Symphoniker-Chefdirigent Petr Popelka sicherte dem frischrenovierten Haus überdies die Sparte Beste Musikalische Leitung für seinen Einsatz bei "Schwanda, der Dudelsackpfeifer", während die beste Gesamtproduktion Jugend von den "Wilden Kerlen" abgeholt wurde.
Salzburger Festspiele holen Renommierkategorien
Mit "lediglich" zwei Schikander-Statuetten gingen hingegen die Salzburger Festspiele aus der Gala, die ex aequo mit dem Musiktheater an der Wien und sieben Nominierungen das Feld angeführt hatten. Allerdings handelte es sich dabei um zwei Renommierkategorien. Lisette Oropesa wurde für ihre Leistung als Ophélie im "Hamlet" als beste Hauptdarstellerin gewürdigt, während Krzysztof Warlikowskis Inszenierung von Mieczysław Weinbergs "Der Idiot" nach der Würdigung bei den "Oper!"-Awards nun auch beim Musiktheaterpreis die beste Gesamtproduktion Oper für sich reklamieren konnte. Wie Salzburg konnte sich schließlich auch die Volksoper Wien über zwei Ehrungen am Abend freuen, wurde doch Jaye Simmons als Ensemblemitglied als bester weiblicher Nachwuchs aufs Podest gehoben, während das Erinnerungsprojekt "Lass uns die Welt vergessen" am Haus als beste Ur- und Erstaufführung geehrt wurde.
Insgesamt wurden Preise in 15 Kategorien aus dem weiten Feld Oper, Operette und Musical unter die Roncalli'schen Zirkuskuppel verkündet. Zu diesen gesellten sich sieben Sonderpreise, etwa die Ehrung des Klangforums Wien als bestes Orchester, der Theaterfotografin Barbara Pálffy oder des Schauspielstars Tobias Moretti in der Sektion Cross Over. Die Entscheidung über die Gewinnerinnen und Gewinner traf wie stets eine Fachjury aus renommierten Musikjournalisten und -journalistinnen unter Vorsitz von Kritikerurgestein Heinz Sichrovsky und Joachim Leitner von der "Tiroler Tageszeitung".
Überblick über die Auszeichnungen
PREISE
GEWINNER
Beste weibliche Hauptrolle
Lisette Oropesa als Ophélie in "Hamlet" bei den Salzburger Festspielen
Beste männliche Hauptrolle
Georg Nigl als Nekrotzar in "Le Grand Macabre" an der Wiener Staatsoper
Bester weiblicher Nachwuchs
Jaye Simmons in diversen Rollen an der Volksoper Wien
Bester männlicher Nachwuchs
Matteo Ivan Rašić als Nemorino in "L'elisir d'amore - Der Liebestrank" an der Oper Burg Gars
Beste weibliche Nebenrolle
Holly Flack als Stute Molly in "Animal Farm" an der Wiener Staatsoper
Beste männliche Nebenrolle
Michael Laurenz als David in "Die Meistersinger von Nürnberg" an der Wiener Staatsoper
Beste Ausstattung
Paolo Fantin und Klaus Bruns für "Animal Farm" an der Wiener Staatsoper
Beste musikalische Leitung
Petr Popelka für "Schwanda, der Dudelsackpfeifer" am Theater an der Wien
Beste Gesamtproduktion Oper
"Der Idiot" bei den Salzburger Festspielen
Beste Gesamtproduktion Operette
"Candide" am Theater an der Wien
Beste Gesamtproduktion Musical
"School of Rock" am Landestheater Linz
Beste Gesamtproduktion Jugend
"Wo die wilden Kerle wohnen" am Theater an der Wien
Beste Regie
Lydia Steier für "Candide" am Theater an der Wien
Beste Ur-/Erstaufführung
"Lass uns die Welt vergessen" an der Volksoper Wien
Beste Off-Produktion
"Luziwuzi" am Rabenhof Theater
SONDERPREISE
Orchester
Klangforum Wien
Verdienste um das Musiktheater - Fotografie
Barbara Pálffy
Wiederentdeckung
"Des Simplicius Simplicissimus Jugend" am Tiroler Landestheater
Festival
Internationale Barocktage Stift Melk
Großer Preis der Jury
Cecilia Bartoli
Cross Over
Tobias Moretti
Lebenswerk
Ferruccio Furlanetto/Jaime Aragall
(S E R V I C E - www.musiktheaterpreis.at/)
Zusammenfassung
- Beim 13. Österreichischen Musiktheaterpreis wurden im Circus Roncalli insgesamt 15 Hauptpreise und 7 Sonderpreise vergeben.
- Cecilia Bartoli erhielt den Großen Preis der Jury, während Ferruccio Furlanetto für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
- Die Wiener Staatsoper und das Musiktheater an der Wien dominierten mit jeweils vier Auszeichnungen, darunter für Haupt- und Nebenrollen sowie beste Ausstattung und Gesamtproduktion.
- Die Salzburger Festspiele holten zwei renommierte Preise, darunter für Lisette Oropesa als beste weibliche Hauptrolle und für die beste Opernproduktion.
- Zu den weiteren Preisträgern zählen das Klangforum Wien als bestes Orchester und Tobias Moretti in der Kategorie Cross Over.