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Wann kommt der Omikron-Booster?

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In Großbritannien wurde am Montag weltweit als erstes ein Impfstoff gegen verschiedene Varianten des Coronavirus zugelassen. Wann ist es in der EU soweit und was kann der Impfstoff?

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat am Montag eine Zulassung für einen Impfstoff gegen verschiedene Varianten des Coronavirus zugelassen. Das Vakzin soll gegen die Original-Variante des Virus als auch gegen die neuere Omikron-Variante schützen. 

Schützt der neue Impfstoff?

Studien von Moderna zeigen, dass sich die Antikörper gegen Omikron BA.1 bei Probanden, die den neuen Impfstoff als vierte Impfung erhielten, um das Achtfache erhöhten. Bei BA.4 und BA.5 allerdings erhöhen sich die Antikörper nur um das 1,7-fache. 

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA schreibt zwar von einer "guten Immunantwort" gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5. Was das aber in der Praxis - etwa für den Verlauf der Krankheit und die Schutzwirkung der Impfung heißt, ist unklar, berichten die "BBC" und der "Guardian".

In Großbritannien bekommen den Booster ab Herbst jedenfalls Angestellte im Gesundheitsbereich, Über-50-Jährige, Risikopersonen ab dem Alter von fünf Jahren, Schwangere und Personen ab fünf Jahren, die im selben Haushalt mit einer Person wohnen, die ein geschwächtes Immunsystem hat.

EMA prüft

In Österreich könnte es noch etwas länger dauern, bis die sogenannten Variantenimpfstoffe zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit neue Impfstoffe von Moderna, Pfizer und Novavax. Bis zum Herbst soll ein angepasster Impfstoff vorliegen, hatte die EMA angekündigt.

Bei Novavax könnte es länger dauern - der Impfstoff soll im vierten Quartal 2022 zur Verfügung stehen - die klinische Studie wird aber "nicht vor dem ersten Quartal 2023" fertig sein, erklärte Virologin Christina Nicolodi im "Ö1 Morgenjournal". Die Expertin geht davon aus, dass die neuen Impfstoffe gegen die Wuhan-Variante sowie gegen Omikron BA.1, BA.4 und BA.5 helfen werden. 

Auch Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH und GECKO-Mitglied, sagte gegenüber "Ö1", dass er die Ergebnisse der ersten Studien als "vielversprechend" einstufe. Er hält sich an die Empfehlungen der Impfkommission: Personen über 60, Risikopersonen und Personen ohne Immunreaktion sollen sich schon jetzt die vierte Impfung holen. Alle anderen können auf die neuen Impfstoffe warten, so Ostermann.

ribbon Zusammenfassung
  • In Großbritannien wurde am Montag weltweit als erstes ein Impfstoff gegen verschiedene Varianten des Coronavirus zugelassen.
  • Wann ist es in der EU so weit und was kann der Impfstoff?

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