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Noch keine Corona-Zahlen am Samstag: Angaben aus Ländern fehlen

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Der 5. März hat Österreich ein Ende der meisten Corona-Maßnahmen gebracht, nur Wien bleibt noch etwas vorsichtiger. Wie hoch die Anzahl der gemeldeten Neuinfektionen am Tag der weitgehenden Rücknahme der Regeln und Vorschriften gewesen ist, blieb zunächst unklar.

Bis Samstagnachmittag lagen die 24-Stunden-Werte noch nicht aus allen Bundesländer vollständig vor. "Sobald dies der Fall ist, werden die Zahlen veröffentlicht", erfuhr die APA aus dem Gesundheitsministerium.

Hohe Werte am Freitag

Am Freitag war die Zahl der Neuinfektion binnen 24 Stunden mit 32.419 noch sehr hoch ausgefallen. In den Spitälern wurden mehr als 2.500 Patienten mit Corona betreut. Drei Tage vor der Regeländerung, am Mittwoch, hatten Innen- und Gesundheitsministerium die bisher zweithöchste Zahl an Neuinfektionen seit Pandemiebeginn gemeldet: Binnen 24 Stunden wurden 39.493 Infizierte registriert. Mehr waren es nur mit 43.053 - davon aber tausende Nachmeldungen - am 27. Jänner gewesen.

Die AGES weist auf ihrem Dashboard SARS-CoV-2-Infektionen nach dem Tag der Labordiagnose aus, hier gab es bisher erst zwei Mal - am 1. Februar mit 44.183 Fällen und am 8. Februar mit 39.963 Fällen - höhere Tageswerte als am vergangenen Mittwoch.

Weitgehende Lockerungen

Indes ist mit Samstag fast alles wieder möglich geworden, auch wenn man weder geimpft, genesen noch getestet ist. Besucher-Beschränkungen gibt es ebenso wenig wie eine Sperrstunde. Damit kann auch die Nacht-Gastronomie aufsperren. Die FFP2-Maske bleibt allerdings im ganzen Land in einigen Bereichen erhalten - überall dort, wo man es sich quasi nicht aussuchen kann, ob man hingeht. Das reicht von Supermärkten über Apotheken bis hin zu Drogerien und Kfz-Werkstätten. Auch im öffentlichen Verkehr gilt weiter Maskenpflicht, nicht aber in Seilbahnen, Reisebussen und Ausflugsschiffen.

In Wien muss auch im allgemeinen Handel Mund und Nase weiter mit einer FFP2-Maske abgedeckt sein. Nur in der Bundeshauptstadt muss man zudem geimpft oder genesen sein, um Lokale besuchen zu können.

Scharfe Kritik an Lockerungen

Für Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) kommen die Lockerungen zu früh. "Aus der Gefahr einer Spitzenüberlastung in den Spitälern ist die Gefahr einer Dauerüberlastung geworden. Seit Monaten muss das System mit 2.000 und mehr zusätzlichen Patienten umgehen", schrieb er am Samstag auf Twitter.

"Selten war das Ansteckungsrisiko höher", verwies er auf "täglich 30.000 bis 40.000 neue Fälle". "Gleichzeitig fallen die Masken, unser wichtigster Schutz, und das signalisierte Maßnahmenende erhöht Kontakte und Nachlässigkeit." Der Gesundheitsökonom rechnet damit, dass das Gesundheitswesen noch längere Zeit mit mehr als 2.000 Hospitalisierten und mehr als 200 Intensivbelegungen belastet werde. "Für Vulnerable, die sich nicht auf ihren Impfschutz verlassen können, beginnt eine schwierige Zeit." Mit weiteren Lockerungen "noch ein bisschen zu warten, bis die Saisonalität uns hilft, wäre die bessere Option gewesen", so der Experte.

Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz verwies auf Twitter auf "40.000 Neuinfektionen heute" und warnte: "Und das ist erst der Anfang." Die Zahl bezog sich auf die Daten im Epidemiologischen Meldesystem (EMS), die bereinigten Fallzahlen lagen am Samstagnachmittag nach wie vor nicht vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Der 5. März hat Österreich ein Ende der meisten Corona-Maßnahmen gebracht, nur Wien bleibt noch etwas vorsichtiger.
  • Wie hoch die Anzahl der gemeldeten Neuinfektionen am Tag der weitgehenden Rücknahme der Regeln und Vorschriften gewesen ist, blieb zunächst unklar.
  • Bis Samstagnachmittag lagen die 24-Stunden-Werte noch nicht aus allen Bundesländer vollständig vor. "Sobald dies der Fall ist, werden die Zahlen veröffentlicht", erfuhr die APA aus dem Gesundheitsministerium.
  • Für Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) kommen die Lockerungen zu früh. "Aus der Gefahr einer Spitzenüberlastung in den Spitälern ist die Gefahr einer Dauerüberlastung geworden."
  • "Selten war das Ansteckungsrisiko höher", verwies er auf "täglich 30.000 bis 40.000 neue Fälle".

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