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Corona: Angepasster Booster vorrangig für Risikopersonen

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Eine Auffrischungsimpfung mit den ersten beiden aktualisierten Covid-Vakzinen sollten vorrangig Personen mit Risiko für einen schwereren Verlauf erhalten, raten das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).

Nunmehr zugelassen sind sie grundsätzlich für Menschen ab zwölf Jahren, die mindestens eine Grundimmunisierung erhalten haben.

Umfangreiche Gruppe von Risikopersonen

Ein erhöhtes Risiko weisen demnach Personen ab 60 Jahren, immungeschwächte und andere gefährdete Personen (ab zwölf Jahren) mit Grunderkrankungen auf, die die Gefahr für schweres Covid-19 erhöhen, sowie Schwangere. Zudem sollten Bewohner und Personal in Pflegeheimen priorisiert werden. Beschäftigte im Gesundheitswesen könnten aufgrund ihrer erhöhten Exposition im Falle zukünftiger neuer Wellen von SARS-CoV-2 ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Palette von Impfstoffen

Vor wenigen Tagen hatte die EU ihr Impfstoff-"Arsenal" um zwei aktualisierte Vakzine erweitert, Comirnaty Original/Omicron BA.1 und Spikevax Bivalent Original/Omicron BA.1. Die bivalenten Formulierungen zur Verwendung als Auffrischungsdosis "erweitern die Immunität gegenüber besorgniserregenden Varianten", vor allem Omikron und verwandten Unterlinien, hieß es.

"Wir haben ein Virus, das sich schnell und unvorhersehbar entwickelt. Es ist wichtig, dass die EU über eine breite Palette von Impfstoffen verfügt, die in Bezug auf ihre Zusammensetzung aktualisiert werden, damit die Mitgliedstaaten bei der Gestaltung ihrer Impfstrategien mehr Möglichkeiten haben, ihren Bedarf zu decken", sagte EMA-Exekutivdirektorin Emer Cooke.

"Impflücke nur mit ursprünglichen Impfstoffen schließbar"

"Da diese neuen Impfstoffe derzeit nur zur Verwendung als Auffrischimpfung zugelassen sind, bleiben die ursprünglichen Impfstoffe unerlässlich, um die Durchimpfungsrate mit einer Grundimmunisierungsserie unter ungeimpften Personen zu erhöhen, um die Impflücken zu schließen", ergänzte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Die ursprünglichen Impfstoffe "bieten weiterhin Schutz vor schwerer Erkrankung, Krankenhauseinweisung und Tod" und sollten für Grundimpfungen verwendet und für Auffrischungsdosen in Betracht gezogen werden, wenn angepasste Vakzine noch nicht verfügbar sind, wurde betont.

Angepasste Impfstoffe decken Omikron-Untervarianten ab

Vorläufige Daten würden zeigen, dass die BA.1-adaptierten Impfstoffe auch andere Omikron-Untervarianten wie BA.2, BA.2.75 und BA.5 abdecken. Ein extra auf den Originalstamm und die Subvarianten Omikron BA.4 und BA.5 abgestimmter Impfstoff wird derzeit aber ebenfalls evaluiert.

Das Nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt nunmehr die Auffrischungsimpfung für alle ab zwölf Jahren. Angepasste Variantenimpfstoffe sollten noch im September nach Österreich kommen. Bei einer Pressekonferenz des NIG vergangene Woche mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) war abgeraten worden, zu warten - "jetzt zur Impfung gehen", lautete der Appell.

ribbon Zusammenfassung
  • Das raten das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).
  • Nunmehr zugelassen sind sie grundsätzlich für Menschen ab zwölf Jahren, die mindestens eine Grundimmunisierung erhalten haben.
  • Um die Impflücke zu schließen, seien die ursprünglichen Vakzine aber unerlässlich, hieß es von der ECDC.

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