APA/ROBERT JAEGER

AUA streicht am Donnerstag und Freitag 400 Flüge

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Nach den gescheiterten KV-Verhandlungen für das Bordpersonal streichen Austrian Airlines (AUA) am Donnerstag und Freitag rund 400 Flüge. Etwa 50.000 Fluggäste sind betroffen.

Der KV-Streit bei der AUA führt erneut zu Flugausfällen - diesmal in der reiseintensiven Karwoche. Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge, wie auf PULS 24 Anfrage bestätigt wurde. 

Die etwa 50.000 betroffenen Fluggäste würden proaktiv informiert, gab die AUA am Dienstag bekannt. Auch wenn der Streik noch gar nicht fix war, braucht die Fluglinie für etwaige Flugausfälle eine Vorlaufzeit.

AUA bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen

Die Austrian Airlines bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen an. "Alle Fluggäste werden zum nächstmöglichen Flug umgebucht. Der Gast kann sich gegen eine Flugumbuchung entscheiden, den Flug stornieren und refundieren lassen", heißt es laut Fluggesellschaft. Konkret betroffen sind Flüge, die in die Zeit von 28. März, 00:00 Uhr bis 29. März, 12 Uhr, fallen.

Schaden von 24 Millionen Euro

Austrian beziffert den bisher im Zuge der aktuellen KV-Verhandlungsrunden entstandenen Schaden infolge von Hunderten Flugausfällen mit 24 Millionen Euro. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen selbst hat es seit Sonntag keine Bewegung mehr gegeben. Die Fronten zwischen AUA-Management und Gewerkschaft bzw. Bord-Betriebsrat sind verhärtet. Beide Seiten pochen darauf, dass sich die jeweils andere Partei bewegt.

Die Gewerkschaft will einen Gehaltsabschluss über der Inflation, das Angebot der AUA von bis zu 18 Prozent Gehaltsplus für Flugbegleiter sowie Piloten und bis zu 28 Prozent für Co-Piloten beziehe sich auf zwei Jahre und bestehe aus nicht nachhaltigen Einmalzahlungen, hatte vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart am Dienstag kritisiert.

Wochenlanger KV-Streit

Die AUA stellte das in Abrede und verwies darauf, dass sie für zwei Jahre den vollen Lohnausgleich plus etwas drauf anbiete, wobei der angebotene Erfolgsbonus, wie schon der Name sagt, von guten Bilanzzahlen in den nächsten Jahren abhängig ist. "Mit dem Angebot hat sich das Unternehmen bereits über die wirtschaftlich darstellbare Schmerzgrenze bewegt", so die AUA. Und weiteres: "Wir hoffen, dass die Gewerkschaft und der Betriebsrat nach dem Streik zur Vernunft kommen und behalten uns vor, unser Angebot bis dahin zu revidieren."

Der KV-Streit zieht sich nun schon seit Wochen hin. Bei einer Betriebsversammlung am 1. März fielen 112 Flüge aus und rund 12.000 Passagiere waren betroffen. Aufgrund einer für 8. März angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung wurden 150 Flüge gestrichen. Knapp eine Woche darauf, am 14. März, fand schließlich die Betriebsversammlung statt, wegen der erneut 120 Flüge ausgefallen sind.

"Verhandeln bedeutet, dass die Sozialpartner aufeinander zugehen, um einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Diesmal haben der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft vida aber nur unerfüllbare Maximalforderungen gestellt, auf denen sie um jeden Preis beharrten, egal wie hoch der Schaden ist", kritisierte der Obmann der Berufsgruppe Luftfahrt in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Flughafen-Chef Günther Ofner die KV-Gespräche.

Wirtschaft-Kompakt: AUA-Streik und Wohnungsmarkt

ribbon Zusammenfassung
  • Der KV-Streit bei der AUA führt erneut zu Flugausfällen - diesmal in der reiseintensiven Karwoche.
  • Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge, wie auf PULS 24 Anfrage bestätigt wurde. 
  • Die etwa 50.000 betroffenen Fluggäste würden proaktiv informiert, gab die AUA am Dienstag bekannt. Auch wenn der Streik noch gar nicht fix war, braucht die Fluglinie für etwaige Flugausfälle eine Vorlaufzeit.
  • Die Austrian Airlines bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen an.