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Kika/Leiner-Pleite: Benkos Signa zahlt 20 Millionen

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20 Millionen Euro und damit ist die Pleite der Möbelkette Kika/Leiner für René Benkos Signa Gruppe erledigt. Berichten zufolge ist das das Ergebnis eines Deals, der mit den Gläubigervertretern geschlossen wurde.

Im Sanierungsverfahren um die insolvente Möbelkette Kika/Leiner erzielte der ehemalige Eigentümer René Benko einen Deal. Der "Kurier" berichtete mit Verweis auf Insider, dass die Signa 20 Millionen Euro in den Quotentopf des Insolvenzverfahrens einzahle. Das geschehe in vier Raten innerhalb von zwei Jahren. 

Damit zahlt Benkos Signa eine Sonderquote für die Gläubiger in Höhe von 15 Prozent. Damit soll das Thema dann aber auch erledigt sein. Dem Bericht zufolge sollen dadurch sämtliche Ansprüche der Masse gegen die Signa abgegolten sein. Der Deal soll am Montag unter Dach und Fach gebracht worden sein. 

Milliardenverlust für Benko

In den letzten Wochen gab es viel Unruhe rund um Benkos Immobilienimperium. Sein wichtigstes Unternehmen, die Signa Prime Selection AG, musste im Geschäftsjahr 2022 einen Nettoverlust von rund einer Milliarde Euro verkraftenGrund dafür: Die Werte der Immobilien wurden deutlich nach unten korrigiert. Das Unternehmen selbst sprach von "ausschließlich makroökonomischen Umständen". 

Angesichts rückläufiger Immobilienpreise sinken die Bewertungen, zu denen das Unternehmen ihre Objekte in den Büchern hat. Gleichzeitig sind die Finanzierungskosten wegen der höheren Zinsen deutlich nach oben gegangen. Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft bereits seit mehreren Monaten die Banken auf ihre Geschäftsbeziehungen zur und Kreditvergaben an die Signa. Zuletzt berichteten Insider, dass die EZB Banken sogar dazu rate, Benko-Kredite zumindest teilweise abzuschreiben, um sich auf einen möglichen Zahlungsausfall vorzubereiten.

Der Gesamtwert der Immobilien liegt dem "Handelsblatt" zufolge immer noch bei 20,4 Milliarden Euro. Der Großteil der Immobilien sei aber ohnehin mit einem fixierten Zinssatz von 2,7 Prozent für 18 Jahre finanziert - damit würden ihn die Zinserhöhungen des vergangenen Jahres nicht treffen.

In Benkos Portfolio befinden sich unter anderem die Luxuswarenhäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München, aber auch das Park-Hyatt-Hotel in Wien. Auch das Goldene Quartier, ein luxuriöses Geschäftsviertel in der Wiener Innenstadt, soll zu diesen langfristig finanzierten Objekten gehören. In Wien gehören Benkos Signa unter anderem die Postsparkasse, das Kunstforum oder auch die ehemalige Leiner-Filiale auf der Mariahilfer Straße, die Benko zum Luxuskaufhaus "Lamarr" umbaut. 

ribbon Zusammenfassung
  • 20 Millionen Euro und damit ist die Pleite der Möbelkette Kika/Leiner für René Benkos Signa Gruppe erledigt. Berichten zufolge ist das das Ergebnis eines Deals, der mit den Gläubigervertretern geschlossen wurde.
  • Der "Kurier" berichtete mit Verweis auf Insider, dass die Signa 20 Millionen Euro in den Quotentopf des Insolvenzverfahrens einzahle. Das geschehe in vier Raten innerhalb von zwei Jahren. 
  • Damit soll das Thema dann aber auch erledigt sein. Dem Bericht zufolge sollen dadurch sämtliche Ansprüche der Masse gegen die Signa abgegolten sein.
  • In den letzten Wochen gab es viel Unruhe rund um Benkos Immobilienimperium. Sein wichtigstes Unternehmen, die Signa Prime Selection AG, musste im Geschäftsjahr 2022 einen Nettoverlust von rund einer Milliarde Euro verkraften.