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Wie böse ist Ihr Osterei?

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Gequälte Hennen, synthetische Farbstoffe, Allergien durch Farbstoffe? Zu Ostern sollte man nicht nur Eier suchen, sondern auch aufpassen, welche man findet. Denn nicht alles, was man im Osternest findet, ist Grund zur Freude.

Jeder Österreicher, jede Österreicherin isst im Schnitt 248 Eier im Jahr, vier bis fünf pro Woche. Der Großteil davon sind "versteckte" Eier, etwa in Teig, Panier, Pasta oder Ähnlichem. So werden laut Statistik Austria unglaubliche 2,24 Milliarden Eier in Österreich verdaut - jedes Jahr. 

Der Großteil der Milliarden Eier stammt aus Boden- oder Käfighaltung. Viele legen zwar beim Kauf des Frühstückseis auf Bio-, Freiland- oder Hahn-im-Glück-Haltung Wert, bei der Mayonnaise oder den Spaghetti denkt kaum jemand daran, dass ein Huhn dafür leiden musste. 

Käfige - auch in Österreich

Käfighaltung ist in Österreich und der EU verboten. "'Ausgestaltete Käfige', in denen die Hennen in Gruppen in Etagen gehalten werden und etwas mehr Platz als in herkömmlichen Käfigen haben, sind allerdings immer noch erlaubt", erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger. Für Importe aus Nicht-EU-Ländern gibt sowieso keine Regelung.

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Käfig oder Bio? 

Jedes Ei aus österreichischem Handel ist gestempelt. Bei Ostereiern und gekochten Eiern ist der Stempel nicht vorgeschrieben. Es kann aber sehr wohl eine freiwillige Kennzeichnung erfolgen.

  • Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Haltungsform (0 = Bio, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung)
  • Die zweite Ziffer gibt das Land an (AT=Österreich, DE=Deutschland, usw.)
  • Die dritte Nummer ist dem jeweiligen Betrieb zugeordnet.
  • MHD beschreibt das Mindesthaltbarkeitsdatum

"Pseudoallergien" durch Eierfarbe

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät beim Eierfärben zu natürlichen Farbstoffen wie etwa Betacarotin, Rote-Rüben-Saft oder Heidelbeeren. Synthetische Eierfarben können für Allergiker:innen zum Problem werden. Tartrazin, Chinolingelb, besonders aber Azofarbstoffe werden kritisiert. Letztere können sogenannte 'Pseudoallergien' auslösen.

Typische Symptome: 

  • Hautausschläge
  • Asthma
  • Hautödeme

Zusätzlich stehen Azofarbstoffe in Verdacht, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen auszulösen.

Bei verpackten Eiern müssen Farbstoffe und Überzugsmittel angegeben werden, sagt der VKI, bei offen verkauften Eiern jedoch nicht.

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Auf der Eierverpackung muss ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein. Auch das gilt nicht für offen verkaufte Eier. 

Eier, auch gekochte, halten sich bei Zimmertemperatur oder auch im Kühlschrank gut. Wichtig ist, dass sie bei konstant gleicher Temperatur gelagert werden. Wechselt man zwischen Kühlschrank und Kastl, bildet sich Kondenswasser auf der Eierschale, was zu vorzeitigem Verderb führen kann. Beschädigte Eier sollte man grundsätzlich im Kühlschrank lagern und möglichst innerhalb weniger Tage verzehren.

ribbon Zusammenfassung
  • Gequälte Hennen, synthetische Farbstoffe, Allergien durch Farbstoffe?
  • Zu Ostern sollte man nicht nur Eier suchen, sondern auch aufpassen, welche man findet.
  • Denn nicht alles, was man im Osternest findet, ist Grund zur Freude.
  • Jeder Österreicher, jede Österreicherin isst im Schnitt 248 Eier im Jahr, vier bis fünf pro Woche. Der Großteil davon sind "versteckte" Eier, etwa in Teig, Panier, Pasta oder Mayonnaise.
  • Käfighaltung ist in Österreich und der EU verboten. "Ausgestaltete Käfige", in denen die Hennen in Gruppen in Etagen gehalten werden und etwas mehr Platz haben, allerdings erlaubt. Importiert werden dürfen Käfigeier aber noch.
  • Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) rät beim Eierfärben zu natürlichen Farbstoffen. Synthetische Eierfarben können für Allergiker:innen zum Problem werden oder 'Pseudoallergien' auslösen.