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Grüne sehen EU-General Brieger als "Sicherheitsrisiko"

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Ein mittlerweile pensionierter Polizist teilte offenbar über viele Jahre hinweg Beiträge, die den Holocaust leugnen und verbreitete weitere Verschwörungstheorien. Unter seinen Kontakten: der ranghöchste Militär der EU, Robert Brieger. Die Grünen orten ein "Sicherheitsrisiko" für die EU und stellten eine dringliche Anfrage an die Kommission.

Konkret fordert der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz eine Überprüfung, ob der ehemalige Generalstabschef Robert Brieger "noch als Vorsitzender des EU-Militärausschusses agieren sollte oder nicht längst ein Sicherheitsrisiko für die EU ist". 

Der Hintergrund: Brieger habe laut Berichten des "Standard" Kontakt zu einem ehemaligen Polizisten gehabt, der den Holocaust auf Social Media wiederholt leugnete.

Waitz stellte daher am Dienstag eine dringliche Anfrage an die EU-Kommission und an EU-Außenbeauftragten Joseph Borell.

Verschwörungstheorien und Holocaustleugnung

Ein mittlerweile pensionierter Polizist teilte offenbar über viele Jahre hinweg - auch noch während seiner aktiven Dienstzeit - Beiträge auf Facebook, die den Holocaust leugnen und weitere Verschwörungstheorien. Das berichtete der "Standard" am Samstag mit Verweis auf die Plattform "Stoppt die Rechten", die die einschlägigen Internetaktivitäten entdeckt hatte. Unter seinen Facebook-Kontakten waren zahlreiche FPÖ-Politiker, sowie der ehemalige Generalstabschef Brieger.

Im Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten in Straßburg verwies Waitz auf die "explizite FPÖ-Nähe" Briegers. Er habe Sorge, ob man diesem "Menschen vertrauen kann und nicht Informationen an Putins Russland weitergeleitet" würden.

Er frage sich, "ob Brieger europäisches Interesse vertritt". Der Vorsitzende des EU-Militärausschusses habe über "strafrechtlich relevante Holocaustleugnung hinweggesehen" und "verabsäumt, das anzuzeigen".

"In Zeiten russischer Desinformationskampagnen und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist ein mutmaßlicher rechtsextremer General als Vorsitzender des Militärausschusses ein Sicherheitsproblem und absolut untragbar", kritisiert der Vorsitzende der Europäische Grünen. Er fragt daher bei der EU-Kommission an, ob diese eine Überprüfung hinsichtlich möglicher Verbindungen zu Russland, China oder anderen autoritären Staaten einleiten, und ob sie "auf Basis einer Prüfung der Indizien dienstrechtliche Schritte setzen" werde.

Video: Top-EU-General Robert Brieger im Interview des Tages

ribbon Zusammenfassung
  • Ein mittlerweile pensionierter Polizist teilte offenbar über viele Jahre hinweg Beiträge, die den Holocaust leugnen und verbreitete weitere Verschwörungstheorien.
  • Unter seinen Kontakten: der ranghöchste Militär der EU, Robert Brieger.
  • Die Grünen orten ein "Sicherheitsrisiko" für die EU und stellten eine dringliche Anfrage an die Kommission.