Red Bull BORA - hansgroheMontage/APA/PULS 24

Red Bull soll BORA-Team zum Tour-Sieg beflügeln

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Pünktlich vor dem Giro d'Italia 2024 ist der Red-Bull-Deal des deutschen BORA-Rennstalls unter Dach und Fach. Was bedeutet das für Österreichs Radsport?

Österreichs Energydrink-Krösus hat sein nächstes Spielzeug. "Der Deal [mit Red Bull, Anm.] ist durch", verkündete Ralph Denk, Manager des deutschen Rennstalls BORA - hansgrohe, am Donnerstag. Demonstrativ machte sich der deutsche Radsport-Team-Besitzer gleich zu Beginn des Medientermins eine Red-Bull-Dose auf. Von nun an schmeckt ihm das Taurin-Getränk sicher besonders gut.

Bereits im Jänner kam das Okay der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde, nach "viel Papierkram" ist der Deal laut Denk nun amtlich. Beginnend mit der Tour de France im Juni wird man als Red Bull - BORA - hansgrohe an den Start gehen. Die Red Bull GmbH nimmt somit die nächste Sportart in Angriff. Formel 1, Fußball und Co. sind erobert, jetzt ist der Radsport dran.

"Wir sind sehr happy, dieses Joint Venture zu starten", sagte Denk in seine Zoom-Kamera. Es war vor mittlerweile 15 Jahren, als der bayrische Ex-Profi das Team NetApp gründete und im folgenden Jahrzehnt unter dem BORA-Namen zum erfolgreichsten deutschsprachigen Radsport-Team machte. Gemeinsam mit Red Bull habe man nun "große, große Ziele".

Red-Bull-Deal beflügelt

Dank der Red-Bull-Partnerschaft soll das jährliche BORA-Kapital von 25 Millionen auf kolportierte 45 Millionen Euro wachsen. So hätte man ähnliche Voraussetzungen wie etwa UAE Team Emirates rund um Superstar Tadej Pogačar. Mit einem anderen slowenischen Top-Fahrer, Primož Roglič, soll nicht nur erstmals die Tour gewonnen werden, so Denk: "Wir wollen die Nummer eins im Radsport sein."

BORA-Boss Denk: "Internationales Projekt"

Trotz der 51 Prozent der BORA-Anteile, die nun Red Bull gehören, wird der Rennstall laut Denk mindestens bis zum Ende der Saison 2025 mit einer deutschen Lizenz an den Start gehen. Im Team selbst spielen aber bereits jetzt zahlreiche Österreicher eine prominente Rolle - allen voran der erfahrene Marco Haller (acht Tours de France) und Sportdirektor Bernhard Eisel.

Inkludiert der Deal mit dem österreichischen Konzern vielleicht auch einen Fokus auf heimische Talente? "Wenn sie gut genug sind", sagte Denk gegenüber PULS 24 mit einem kleinen Lächeln - und fügte hinzu: "Unser Hauptfokus ist aber nicht der österreichische oder deutsche Markt, Red Bull - BORA - hansgrohe ist ein internationales Projekt."

Ralph DenkMatthis Wätzel

BORA-Boss Ralph Denk hat mit Red Bull "große, große Ziele".

Start des Giro 2024

Doch bevor sich der gesamte Radsport-Zirkus inklusive Roglič und seinen BORA-Kollegen nach Frankreich begibt, steht die erste Grand Tour des Jahres am Programm. Samstag startet der Giro d'Italia, die zweitwichtigste Landesrundfahrt des Rennkalenders. Nach dem brutalen Trainingssturz von Lennard Kämna geht BORA mit Dani Martínez als Solo-Kapitän an die Startlinie.

Als großer Favorit gilt jedoch nicht der kolumbianische BORA-Fahrer, sondern UAE-Star Pogačar. Der zweifache Tour-Champion will als erster Fahrer seit Marco Pantani (1998) sowohl die Italien - als auch die Frankreich-Rundfahrt im selben Jahr gewinnen. "Pogačar ist ein starker Fahrer, aber ich bin auch in guter Form", entgegnete Martínez. Sein Ziel ist ein Gesamtplatz in den Top 5.

Seinen letzten Giro fuhr Martínez vor drei Jahren, damals erreichte er den fünften Platz. Für die nahe Zukunft wird es die letzte Grand Tour sein, in die das bald schon mit Red-Bull-Logos bestückte Rad-Team mit einem derart bescheidenen Ziel gehen wird. Der Plan von BORA-Boss Denk ist klar: "Lasst uns den Radsport sogar noch größer machen."

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ribbon Zusammenfassung
  • Die Partnerschaft zwischen Red Bull und dem Radsport-Team BORA - hansgrohe startet mit der Tour de France, wodurch das Teamkapital von 25 Millionen auf 45 Millionen Euro ansteigt.
  • Ziel der neuen Kooperation ist es, mit dem slowenischen Radprofi Primož Roglič erstmals die Tour de France zu gewinnen und die Spitzenposition im Radsport zu erreichen.
  • Trotz der Übernahme von 51 Prozent der Anteile durch Red Bull wird BORA - hansgrohe bis mindestens Ende 2025 unter deutscher Lizenz antreten.

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