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Mikl-Leitner: "Kein einziger" Euro für Verschwörungs-Lügen

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Corona-Maßnahmen-Gegner Martin Rutter gründete dutzende Vereine und beantragte Förderungen in Niederösterreich. Seither gehen die Wogen bis zum Gesundheitsminister hoch. Nun nahm die Landeshauptfrau Stellung. Sollten die Vorwürfe stimmen, gebe es keinen Cent, so Mikl-Leitner.

"Was Niederösterreich sicher nicht unterstützt, sind Veranstaltungen, in denen Verschwörungstheorien verbreitet werden", versprach ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Freitag. 

Davor hatte sie Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ersucht, die Förderzusage für die Vereine von Impfgegner Martin Rutter rückgängig zu machen. Der Verein verbreite "völlig unhaltbare und faktenwidrige Informationen".

Noch nichts ausbezahlt

Landsleute könnten sich "darauf verlassen, dass in Niederösterreich kein einziger Förder-Euro fließt, wenn etwas nicht passt", versicherte die Landeshauptfrau. Sie erwarte sich in jedem Fall, auch in diesem, eine Prüfung "auf Herz und Nieren".  Bisher sei keine Auszahlung erfolgt und sie greife der Prüfung der zuständigen Stellen nicht vor.

Rund 90 Prozent der Zahlungen werden laut Mikl-Leitner als Unterstützung bei Folgen einer schweren Corona-Erkrankung, Long-Covid, psychischen Folgeerkrankungen sowie für Nachhilfe und für Sportvereine mit Programmen für Kinder und Jugendliche ausgezahlt.

Verschwörungs-Lügen 

Bei einem Event des Vereins um Rutter vergangenen Sonntag in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) soll ein Allgemeinmediziner aus Niederösterreich behauptet haben, Corona-Impfstoffe enthielten "Neuroroboter, die von außen aktiviert werden können", jeder Geimpfte habe eine IP-Adresse erhalten. Gegen den Mann werde man bei der Ärztekammer eine Disziplinaranzeige einbringen, kündigte der Gesundheitsminister an. 

Forschung zu Corona-Verschwörungstheorien

Beim Impfen werden Mikrochips in den Körper eingepflanzt oder mächtige Firmen verfolgen einen Masterplan: Nach wie vor glauben einige Menschen an solche Verschwörungstheorien, die zum Beispiel während der Corona Pandemie für Verunsicherung sorgen. Wer besonders anfällig für solche wilden Thesen ist, hat jetzt eine Studie aus Österreich herausgefunden.

Der Verein für Impfopfer, der seinen Sitz in Kärnten hat, soll laut einem "profil"-Bericht mindestens 24 Ableger in Niederösterreich gegründet haben. Gefördert werden je Organisation maximal drei Projekte mit jeweils bis zu 5.000 Euro. Geworben wird damit, dass die Veranstaltungen "vom Land Niederösterreich unterstützt" werden. Mehrere Anträge von Vereinen um Rutter wurden laut dem Sprecher von Luisser genehmigt. Die endgültige Auszahlung der Fördermittel erfolge erst nach einer abschließenden Prüfung, um sicherzustellen, dass alle Voraussetzungen erfüllt seien und keine Mehrfachförderung erfolge, hieß es.

ribbon Zusammenfassung
  • Corona-Maßnahmen-Gegner Martin Rutter gründete dutzende Vereine und beantragte Förderungen in Niederösterreich.
  • Seither gehen die Wogen bis zum Gesundheitsminister hoch.
  • Nun nahm die Landeshauptfrau Stellung.
  • Sollten die Vorwürfe stimmen, gebe es keinen Cent, so Mikl-Leitner.