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Team-Vorarlberg-Manager: Scharfe Kritik am ÖRV

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Die am Freitag kommunizierte erneute Absage der Österreich-Radrundfahrt hat die heimischen Rennställe hart getroffen.

Schon zum dritten Mal in Folge haben sie vergeblich auf die 72. Auflage der Tour gehofft, laut Aussendung des Verbandes (ÖRV) waren diesmal wirtschaftliche Gründe sowie der Rückzug des Landes Kärnten für zwei Etappenorte ausschlaggebend. Thomas Kofler, Manager des Team Vorarlberg, ließ das alles gegenüber der APA - Austria Presse Agentur nicht mehr gelten.

Schwierige Situation

"Für uns ist es eine Katastrophe. Wir haben extra Riccardo Zoidl geholt", sagte Kofler. Der Österreich-Rundfahrtsieger 2013 war als "heißes Eisen" der "Ländle"-Truppe für die für 2. bis 6. Juli geplant gewesene Tour vorgesehen gewesen. "Uns geht es um die Existenz und die Basis für die jungen Sportler. Die können sich nicht präsentieren in Österreich. Ausgenommen Felix Gall ist jeder österreichische Spitzenfahrer, der jetzt in der World Tour ist, über die Österreich-Rundfahrt in die World Tour gekommen."

Kofler sehe das als Haupt-Thematik, und darum müsse sich seiner Meinung nach der Verband kümmern. "Es ist der Job vom ÖRV, die Basis zu schaffen oder Leute zu beauftragen, die das ordentlich machen. Das haben sie nicht gemacht, und das zum wiederholten Male. Und wenn ich eine Firma so führen würde, wäre ich schon vor zwei Jahren pleite gewesen." Neben dem aktuell beim Giro d'Italia engagierten Gall seien laut Kofler auch andere heimische Profis über die Absage erschüttert.

Vergebliche Versuche 

Er habe sich beim Verband seit zwei Jahren für die Mitorganisation der Rundfahrt angeboten, so Kofler. "Das ist unser Job, der GP Vorarlberg und andere Veranstaltungen. Wir haben im Jour fix mit den anderen Teams mit dem gesamten Vorstand des ÖRV gesagt: 'Bitte lasst uns ins Boot. Wir werden das schaffen mit euch gemeinsam.'." Nun sei eingetroffen, was er in den Meetings prognostiziert habe. "Ich habe gesagt, wir laufen wieder in die Einbahn rein, wo das Stoppschild kommt mit 'Absage'."

Mit ein, zwei Etappen in Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und Niederösterreich - organisiert von den jeweiligen lokalen Teams - würde die Rundfahrt stehen, zeigte sich Kofler überzeugt. "Aber da muss man im Juni, Juli, August anfangen zu arbeiten." Die von ÖRV-Präsident Harald Mayer mit der Absage angekündigte Bildung einer "ARGE Österreich Rundfahrt" hätte es schon seit zwei Jahren geben können. "Wir haben gesagt, wir müssen uns zusammenschließen"

Keine Zusammenarbeit 

Nun aber mit "Stand heute" würde man mit dem Verband auf dem Niveau für die Österreich-Radrundfahrt nicht mehr zusammenarbeiten. Kofler: "Ich habe es ihnen prognostiziert, wir rennen wieder ins offene Messer." Er hätte auch jetzt noch eine Etappe für Anfang Juli aufstellen können. Man sei aber nicht kontaktiert worden. "Nicht einmal jetzt, wo die Hütte gebrannt hat. Da habe ich absolut kein Verständnis. Die Leute gehören nicht mehr an die Führungsspitze, die schaden dem Radsport."

ribbon Zusammenfassung
  • Die am Freitag kommunizierte erneute Absage der Österreich-Radrundfahrt hat die heimischen Rennställe hart getroffen.
  • Schon zum dritten Mal in Folge haben sie vergeblich auf die 72. Auflage der Tour gehofft, laut Aussendung des Verbandes (ÖRV) waren diesmal wirtschaftliche Gründe sowie der Rückzug des Landes Kärnten für zwei Etappenorte ausschlaggebend.
  • "Aber da muss man im Juni, Juli, August anfangen zu arbeiten."