Sebastian Kurz zieht sich aus Politik zurück

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Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) tritt nun auch als Parteichef der ÖVP zurück. August Wöginger bekommt die Funktion als Klubobmann vorerst zurück.

Sebastian Kurz zieht sich nach zehn Jahren aus der Politik zurück. Er erklärte am Donnerstag überraschend seinen Rücktritt als Bundesparteiobmann und Klubobmann der ÖVP. Der 35-Jährige begründete diesen Schritt einerseits mit der Geburt seines Sohnes vergangene Woche und gleichzeitig mit den Vorwürfen und Ermittlungen gegen seine Person. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich empfinde keine Wehmut", sagte Kurz und bedankte sich für zehn "lehrreiche" Jahre. Er freue sich auf Zeit mit der Familie.

Zehn Jahre in der Politik

Er empfinde Dankbarkeit, wenn er auf diesen "prägenden Lebensabschnitt" in der Politik zurückblickt, sagt Sebastian Kurz in einer persönlichen Erklärung am Donnerstag. Zehn Jahre in der Politik seien es nun gewesen. Er hofft, in den zehn Jahren seinen Beitrag geleistet zu haben. Bei der Geburt seines Sohnes habe er aber gemerkt, dass es auch Wichtiges und Schönes außerhalb der Politik gebe.

Die Rücktrittsrede von Sebastian Kurz

In dieser "unglaublich intensiven Zeit" habe er viel lernen dürfen, sagt Kurz. Es sei aber auch ein "Wechselbad der Gefühle gewesen", wenn man jeden Tag Entscheidungen treffen müsse, so viele, dass dabei auch falsche wären.

Wöginger wird wieder Klubobmann

Er sei seinen eigenen Ansprüchen nicht immer gerecht geworden. Er habe in seiner Zeit in der Politik auch Fehlentscheidungen getroffen, aber auch das Gefühl gehabt, "gejagt" zu werden. Er freue sich auf den Tag, an dem er vor Gericht beweisen kann, dass die Vorwürfe gegen seine Person nicht richtig seien, so Kurz. "Ich halte es für unglaublich schön, sich für etwas einsetzen zu dürfen, woran man glaubt." Die Politik sei ein "robustes Geschäft", man bekomme aber auch viel zurück. Auf die Frage, was seine beruflichen Pläne seien, sagte Kurz: "Ich werde jetzt aufbrechen und meinen Sohn und meine Freundin aus dem Spital abholen".

PULS 24 hat sich Wien umgehört, was die Menschen über den Rücktritt von Kurz denken.

"Ich bin überzeugt davon, dass es auch in Zukunft eine starke Volkspartei gibt", sagt Kurz. Die Funktion als Klubobmann übernimmt vorerst wieder August Wöginger. Am Freitag soll der Bundesparteivorstand tagen. Nachfolger könnte unbestätigten Informationen zufolge Innenminister Karl Nehammer werden. Spekuliert wird über eine größere Regierungsumbildung im ÖVP-Team. Erst Anfang Oktober war Kurz im Zusammenhang mit Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in der Inseratenaffäre als Bundeskanzler zurückgetreten.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) tritt nun auch als Parteichef der ÖVP zurück.
  • Er empfinde Dankbarkeit, wenn er auf diesen "prägenden Lebensabschnitt" in der Politik zurückblickt. Zehn Jahre seien es nun gewesen.
  • Er hofft, in den zehn Jahren seinen Beitrag geleistet zu haben. Bei der Geburt seines Sohnes habe er aber gemerkt, dass es auch Wichtiges und Schönes außerhalb der Politik gebe.
  • Er habe in seiner Zeit in der Politik auch Fehlentscheidungen getroffen, aber auch das Gefühl gehabt, "gejagt" zu werden. Er freue sich auf den Tag, an dem er vor Gericht beweisen kann, dass die Vorwürfe gegen seine Person nicht richtig seien, so Kurz.
  • Die Funktion als Klubobmann übernimmt vorerst wieder August Wöginger. Am Freitag soll der Bundesparteivorstand tagen.
  • Auf die Frage, was seine beruflichen Pläne seien, sagte Kurz: "Ich werde jetzt aufbrechen und meinen Sohn und meine Freundin aus dem Spital abholen".

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