Umfrage: ÖVP stürzt auf SPÖ-Niveau ab

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Nach dem Rücktritt von Altkanzler Sebastian Kurz setzt sich der Abwärtstrend der ÖVP fort. Die Volkspartei liegt nun gleichauf mit der SPÖ. Die Grünen profitieren von der Krise ihres Koalitionspartners.

Der Kanzlerwechsel nach der Regierungskrise lässt die ÖVP in der Wählergunst fallen. In der aktuellen Umfrage von Peter Hajek im Auftrag von ATV fällt die Volkspartei auf 23 Prozent. Damit liegt die ÖVP erstmals seit Herbst 2016 nicht vor SPÖ oder FPÖ, sondern gleichauf mit den Sozialdemokraten, die ebenfalls auf 23 Prozent kommen.

Im Aufwärtstrend befinden sich hingegen die Grünen, denen 16 Prozent der Befragten ihre Stimme geben würden. Die FPÖ kommt auf 20 Prozent und die Liste MFG, die erstmals abgefragt wurde, würden vier Prozent wählen, wenn am Sonntag Nationalratswahlen stattfinden würden.

Für Meinungsforscher Peter Hajek machen sich "die Wähler erst langsam ein Bild von der Sachlage", weshalb die aktuelle Situation noch unübersichtlich sei. Er rechnet damit, "dass sich die Stimmung am Wählermarkt erst im Lauf des Novembers setzen wird".

Kanzlerfrage: Solider Start von Schallenberg

Bei der Kanzlerfrage startet Neo-Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) mit 27 Prozent für Hajek "keineswegs fulminant, aber solide." Erst die kommenden Wochen würden zeigen, ob er die Kanzlerrolle auszufüllen vermag. Die Fußstapfen sind jedenfalls groß. Bei der letzten Erhebung im Juni 2021 kam Vorgänger Sebastian Kurz (ÖVP) auf 42 Prozent.

Fast 90 Prozent der ÖVP-Wähler trauen Schallenberg dies auf jeden Fall zu. Sie meinen, dass er als Kanzler entweder sehr geeignet (50%) oder eher geeignet (38%) ist. Unter den Anhängern aller Parteien sind es hingegen nur 41 Prozent.
 

Durch die Umstellung an der Regierungsspitze ist das Feld nun enger zusammengerückt. Hinter Schallenberg folgt FPÖ-Chef Herbert Kickl (23%) ganz knapp vor der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner mit 22 Prozent. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kann ebenso wie seine Partei zulegen und kommt auf 17 Prozent. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger würden 12 Prozent bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers wählen.

Hinweis: Die gesamte Umfrage der Kollegen von ATV sehen Sie am Sonntagabend ab 22.20 Uhr bei "ATV Aktuell: Die Woche". Moderator Meinrad Knapp lässt dabei gemeinsam mit Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek das politische Wochengeschehen Revue passieren.

Zur Umfrage: Telefonische und Online-Befragung von 800 Personen ab 16 Jahren im Auftrag von ATV im Zeitraum von 18. bis zum 21. Oktober 2021. Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,5%.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Kanzlerwechsel nach der Regierungskrise lässt die ÖVP in der Wählergunst fallen. In der aktuellen Umfrage von Peter Hajek im Auftrag von ATV fällt die Volkspartei auf 23 Prozent.
  • Damit liegt die ÖVP erstmals seit Herbst 2016 nicht vor SPÖ oder FPÖ, sondern gleichauf mit den Sozialdemokraten, die ebenfalls auf 23 Prozent kommen.
  • Im Aufwärtstrend befinden sich hingegen die Grünen, denen 16 Prozent der Befragten ihre Stimme geben würden. Die FPÖ kommt auf 20 Prozent und die Liste MFG, die erstmals abgefragt wurde, würden 4 Prozent wählen.
  • Bei der Kanzlerfrage startet Neo-Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) mit 27 Prozent für Hajek "keineswegs fulminant, aber solide."
  • Fast 90 Prozent der ÖVP-Wähler trauen Schallenberg dies auf jeden Fall zu. Sie meinen, dass er als Kanzler entweder sehr geeignet (50%) oder eher geeignet (38%) ist. Unter den Anhängern aller Parteien sind es hingegen nur 41 Prozent.
  • Hinter Schallenberg folgt FPÖ-Chef Herbert Kickl (23%) ganz knapp vor der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner mit 22 Prozent und Kogler (17%).

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