Opposition mit Kritik am Öffnungsplan der Regierung

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Kritik an den Öffnungsplänen der Regierung haben am Freitag SPÖ, NEOS und FPÖ geübt. Während den Freiheitlichen diese nicht weit genug gehen, sehen die Pinken ein Risiko in der gleichzeitigen Öffnung aller Bereiche. Sie hätten eine schrittweise Öffnung favorisiert. Die SPÖ ortet einen "Blindflug der Regierung bei Mutationen".

Die NEOS meinen, es bestehe die Gefahr, dass sich die Menschen bis zur Öffnung nicht an die Maßnahmen halten, weil Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) "jetzt schon davon spricht, dass sein berühmtes Licht am Ende des Tunnels ganz nah ist", meinte NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker. So könnten die Infektionszahlen erneut steigen und die Öffnung dann erst recht wieder obsolet sein.

Die Pinken hätten eine "schrittweise" aber dafür frühere Öffnung "sicherer und vernünftiger gefunden", so Loacker: "Es gibt keinen Grund, warum Unis, Kinos, Theater oder auch Outdoor-Sportstätten nicht bereits Anfang Mai mit Tests, zugewiesenen Sitzplätzen und Abstand geöffnet werden sollten." Mit einer derartigen Vorgehensweise hätte man nicht nur die Bevölkerung schneller zu den Tests gebracht, sondern auch die Auswirkungen der einzelnen Schritte besser beobachten können, findet Loacker.

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Auch die Freiheitlichen ließen kein gutes Haar an den Plänen: Klubobmann Herbert Kickl will erst gar nicht von Öffnung sprechen. Davon könne "keine Rede" sein, gebe es doch "mehr Auflagen als Freiheiten", so Kickl. Die Fortsetzung der FFP2-Maskenpflicht, Testpflicht oder eine Kombination aus beidem treibe "die Corona-Apartheid auf die Spitze". Diese soll dann mit dem "Grünen Passes" perfektioniert werden, monierte Kickl, der bezweifelt, dass die Wirtschaft von diesen Maßnahmen profitieren könne. "Das ist kein Schritt in Richtung Freiheit. Das ist gelebte Unfreiheit, und diese Unfreiheit ist ein Verbrechen an den Österreichern", so Kickl.

"Keine Jubelstimmung" kam auch bei FPÖ-Chef Norbert Hofer auf. Vor allem die für Gastronomie, Hotellerie oder Kultur geplanten Eintrittstests seien kein "Befreiungsschlag". Hofer forderte, dass das Datum für die Öffnung diesmal halte, denn die Betriebe bräuchten Planbarkeit, der Vorlauf sei zum Teil arbeits- und kostenintensiv.

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"Wäre die Regierung dem konsequenten Weg von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gefolgt, würden wir jetzt schon in den Schanigärten sitzen und hätten ein Stück mehr 'Normalität' zurück", bekräftigte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher in einem Statement. "Aber der verantwortungslose und inkonsequente Zick-Zack-Kurs mit schweren Fehlentscheidungen, mit dem Kurz das Land steuert, hat uns in eine fatale Situation gebracht mit über 10.000 Toten, einer schwer angeschlagenen Wirtschaft und einer Rekordarbeitslosigkeit."

Besorgt zeigt sich der SPÖ-Gesundheitssprecher wegen der stärker auftretenden Varianten des Virus und der Fluchtmutation in Tirol. "Österreich ist leider auch da im Blindflug unterwegs, weil Kurz sich aus der Verantwortung geschlichen hat und die Länder alleine lässt", befand Kucher. Notwendig sei eine zentrale Steuerung und Überwachung.

ribbon Zusammenfassung
  • Kritik an den Öffnungsplänen der Regierung haben am Freitag SPÖ, NEOS und FPÖ geübt.
  • Mit einer derartigen Vorgehensweise hätte man nicht nur die Bevölkerung schneller zu den Tests gebracht, sondern auch die Auswirkungen der einzelnen Schritte besser beobachten können, findet Loacker.
  • Auch die Freiheitlichen ließen kein gutes Haar an den Plänen: Klubobmann Herbert Kickl will erst gar nicht von Öffnung sprechen.

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