APA/APA (AFP/GETTY)/Stephen Maturen

81 Tote bei Protesten in Äthiopien gegen Mord an Musiker

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Bei Protesten nach der Ermordung eines beliebten Sängers sind in Äthiopien binnen zwei Tagen mindestens 81 Menschen getötet worden. Der Sänger Hachalu Hundessa war am Montagabend in der Hauptstadt Addis Abeba erschossen worden, danach kam es unter anderem dort zu Ausschreitungen. Halachu gehörte den Oromo, der größten Volksgruppe in Äthiopien, an.

Bei Protesten nach der Ermordung eines beliebten Sängers sind in Äthiopien binnen zwei Tagen mindestens 81 Menschen getötet worden. Der Sänger Hachalu Hundessa war am Montagabend in der Hauptstadt Addis Abeba erschossen worden, danach kam es unter anderem dort zu Ausschreitungen. Halachu gehörte den Oromo, der größten Volksgruppe in Äthiopien, an.

Der Hintergrund des Mordes ist unklar. Nach Angaben des Polizeichefs gab es in der Stadt auch einen Anschlag mit einer Handgranate auf das Haus von Halachus Familie. Dabei sei ein Onkel des Sängers getötet und zwei Polizisten verletzt worden. "Einige" Verdächtige sollen festgenommen worden sein. Als Reaktion auf die Unruhen kappte die Regierung alle Internetverbindungen im Land.

Gewalttätige Ausschreitungen gab es am Mittwochabend vor allem in Halachus Heimatstadt Ambo. Oromo-Vertreter hatten gefordert, Halachu in der Hauptstadt Addis Abeba zu beerdigen. Historisch gesehen war Addis Abeba ein Zentrum der Oromo-Kultur. Vertreter der Volksgruppe beklagen jedoch, von dort vertrieben worden zu sein. Schon am Donnerstag soll Halachu bestattet werden. Sein Leichnam soll bereits in Ambo eingetroffen sein.

Unterdessen sorgte die Festnahme des bekannten Oppositionspolitikers Jawar Mohammed für zusätzlichen Protest. Der einstige Medienmogul gehört ebenfalls der Volksgruppe der Oromo an und wurde am Dienstagabend zusammen mit 34 weiteren Menschen festgenommen, die versucht hatten, Halachus Leichnam abzufangen und in die Hauptstadt zu bringen. Nach Angaben von Mohammeds Partei eröffneten Sicherheitskräfte in der Stadt Holeta das Feuer auf Demonstranten, die Mohammeds Freilassung forderten.

Äthiopien mit seinen 100 Millionen Einwohnern ist ein Vielvölkerstaat, in dem es immer wieder zu Spannungen zwischen den Volksgruppen kommt.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei Protesten nach der Ermordung eines beliebten Sängers sind in Äthiopien binnen zwei Tagen mindestens 81 Menschen getötet worden.
  • Der Sänger Hachalu Hundessa war am Montagabend in der Hauptstadt Addis Abeba erschossen worden, danach kam es unter anderem dort zu Ausschreitungen.
  • Halachu gehörte den Oromo, der größten Volksgruppe in Äthiopien, an.
  • Der Hintergrund des Mordes ist unklar.
  • Historisch gesehen war Addis Abeba ein Zentrum der Oromo-Kultur.

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