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Verena Roßbacher gewinnt Österreichischen Buchpreis

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Loslassen und Lachen: Verena Roßbacher schnappte mit "Mon Cheri und unsere demolierten Seelen" Größen wie Robert Menasse den Österreichischen Buchpreis vor der Nase weg.

"'Mon Chéri und unsere demolierte Seelen' erzählt eine Geschichte vom Loslassen. Zwischendrin gibt es Slapstick vom Feinsten. Lustige Frauen, das lernen wir mit Verena Roßbacher, sind einfach unwiderstehlich!", urteilte die Buchpreis-Jury. "Mit ihrer Heldin Charly Benz habe sie "nicht nur eine Figur geschaffen, die man nie mehr vergisst. Sie gesteht ihr auch eine geradezu unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung zu."

Roßbacher wurde 1979 in Bludenz geborene und lebt in Berlin. "Mon Chéri und unsere demolierten Seelen" ist ihr vierter Roman. 

Diese Jury-Entscheidung wurde am Montagabend bei der Verleihung im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz bekanntgegeben. Die heuer zum siebenten Mal vergebene Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Im Vorjahr gewann Raphaela Edelbauer mit ihrem Roman "DAVE".

2.500 Euro für "Leider nein"-Kandidaten

Im Finale leer ausgegangen sind Helena Adler ("Fretten"), Anna Kim ("Geschichte eines Kindes"), Robert Menasse ("Die Erweiterung") und Reinhard Kaiser-Mühlecker ("Wilderer"). Sie hatten es mit ihren Büchern auf die Shortlist geschafft und erhalten dafür 2.500 Euro.

Roßbacher studierte zunächst Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich, danach am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Debütroman war "Verlangen nach Drachen" (2009). Es folgte "Schwätzen und Schlachten" (2014) und "Ich war Diener im Hause Hobbs" (2018). Erst im September erhielt sie den diesjährigen Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen.

Debütpreis an Lena-Marie Biertimpel

Der mit 10.000 Euro dotierte Debütpreis geht heuer an die 1991 in Hamburg geborene Sprachkunst-Studentin an der Wiener Universität für Angewandte Kunst Lena-Marie Biertimpel, die den Preis für ihren Roman "Luftpolster" bekommt. "Vom Suizidversuch der Schwester aus der Bahn geworfen, begibt sich 'Peach', die Ich-Erzählerin, freiwillig in der Psychiatrie", beschrieb die Jury das Buch und lobte es als "eindringliches Debüt, wuchtig und zärtlich zugleich." Biertimpel setzte sich bei der Jury gegen Sirka Elspaß ("ich föhne mir meine wimpern") und Anna Maria Stadler (Maremma") durch. Im Vorjahr setzte sich in dieser Kategorie Anna Albinus mit "Revolver Christi" durch.

Der Österreichische Buchpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet. Die Jury bestand heuer aus dem Buchhändler Bernhard Bastien, dem Literaturwissenschafter Günther Stocker, den Journalistinnen Edith-Ulla Gasser und Katharina Teutsch und dem Journalisten Stefan Gmünder.

Wie in den Jahren zuvor wurde die Verleihungsgala von den Burgschauspielern Dorothee Hartinger und Philipp Hauß moderiert. Die bisherigen Österreichischen Buchpreise gingen an Friederike Mayröcker (2016), Eva Menasse (2017), Daniel Wisser (2018), Norbert Gstrein (2019), Xaver Bayer (2020) und Raphaela Edelbauer (2021).

ribbon Zusammenfassung
  • Loslassen und Lachen: Verena Roßbacher schnappte mit "Mon Cheri und unsere demolierten Seelen" Größen wie Robert Menasse den Österreichischen Buchpreis vor der Nase weg.
  • Die heuer zum siebenten Mal vergebene Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert.
  • Der mit 10.000 Euro dotierte Debütpreis geht an Lena-Marie Biertimpel.

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