Sturm mit über 100 km/h: Hunderte Feuerwehreinsätze in Österreich

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Am Montag rauscht ein Sturm über den Großteil Österreichs hinweg. In Wien stößt die Feuerwehr an ihre Leistungsgrenzen.

Schon am Vormittag wurden in tiefen Lagen in Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland Windspitzen von 80 bis knapp über 100 km/h gemessen. Laut UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann steht der Höhepunkt "noch bevor". Zwischen 12 Uhr und 17 Uhr soll dieser erreicht werden. 

Schuld am Sturm ist laut dem Wetterexperten ein Tief über Skandinavien, das Richtung Russland zieht und an seiner Südflanke Druck erzeugt, der durch starken Wind ausgeglichen wird. 

Hunderte Feuerwehreinsätze

Der Meteorologe berichtet von den ersten Feuerwehreinsätzen wegen herabgefallener Äste. Zimmermann warnt generell davor, Spaziergänge im Wald zu unternehmen. Außerdem sollte man beim Autofahren - speziell beim Überholen - auf Seitenwind achten.

In Niederösterreich waren es etwa 200Feuerwehreinsätze, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando kurz nach 15.30 Uhr . Betroffen waren vorwiegend Bezirke im Süden des Bundeslandes. Ausrücken mussten die Helfer u.a. wegen umgestürzter Bäume, die Straßen blockierten oder in Stromleitungen hingen, und Plakatwände sowie wegen loser Dachziegel. In Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) war eine Plane in eine Hochspannungsleitung geweht worden, hatte dadurch Feuer gefangen und in der Folge einen kleinen Waldbrand ausgelöst. Die Flammen wurden laut Resperger rasch gelöscht.

In Wien kam die Feuerwehr  an ihre Leistungsgrenzen: Bis zum späten Donnerstagnachmittag wurden mehr als 100 Einsätze durchgeführt. Unter anderem musste ein Mobilklo aus dem Donaukanal geborgen werden, und in Liesing hatte eine Böe eine Photovoltaikanlage losgerissen und auf geparkte Kfz sowie das Dach eines Nebengebäudes geschleudert, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer.

In den Bergen erreicht der Sturm sogar Orkanstärke - hier sind laut Zimmermann bis zu 140 km/h möglich. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat am Montag bereits höhere Werte gemessen - am Sonnwendstein (Niederösterreich) und am Feuerkogel (Oberösterreich) sogar jenseits der 120 km/h. Besonders starke Windböen können laut Zimmermann auch im Rax-Gebiet und am Schneeberg auftreten.

Nach dem Sturm kommt der Regen

Wenn der Wind am Abend nachlässt, kann es zu Niederschlag und stellenweise zu Schneefall kommen. Der Dienstag dürfte noch zeitweise windig, aber nicht mehr so stürmisch sei wie der Montag. Mittwochs ist der Wind laut ZAMG schwach, um Donnerstag und Freitag wieder stärker bis stürmisch zu wehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Schon am Vormittag wurden in tiefen Lagen in Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland Windspitzen von 80 bis knapp über 100 km/h gemessen.
  • Laut UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann steht der Höhepunkt "noch bevor". Zwischen 12 Uhr und 17 Uhr soll dieser erreicht werden. 
  • Schuld am Sturm ist laut dem Wetterexperten ein Tief über Skandinavien, das Richtung Russland zieht und an seiner Südflanke Druck erzeugt, der durch starken Wind ausgeglichen wird. 
  • Der Meteorologe berichtet von den ersten Feuerwehreinsätzen wegen herabgefallener Äste. Zimmermann warnt generell davor, Spaziergänge im Wald zu unternehmen.
  • Außerdem sollte man beim Autofahren - speziell beim Überholen - auf Seitenwind achten.
  • In den Bergen erreicht der Sturm sogar Orkanstärke - hier sind laut Zimmermann bis zu 140 km/h möglich.

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