Unwetter: Tausende Feuerwehreinsätze in Ober- und Niederösterreich

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In Oberösterreich gingen rund 1.100 Alarmierungen ein, aber man schätzt die Zahl der Einsätze auf bis zu 3.000, in Niederösterreich wurden rund 120 Einsatzstellen verzeichnet, die Franz-Josefs-Bahn wurde gesperrt.

In Oberösterreich waren bis zum Abziehen der Unwetterfront gegen 21.00 Uhr 245 Feuerwehren mit rund 3.700 Helfern offiziell zu gut 1.100 Einsätzen ausgerückt. Da aber in vielen Fällen auch abseits der Notruf-Schiene die Feuerwehren gerufen wurden, dürften sich diese Zahlen noch deutlich erhöhen, hieß es Montagfrüh beim Landesfeuerwehrkommando.

Dort geht man davon aus, dass insgesamt an die 5.000 Feuerwehrleute von 300 Wehren bei 2.500 bis 3.000 Einsätzen präsent waren. "Würde es nicht am Land so viele Feuerwehren geben, hätten heute nicht alle Menschen zur Arbeit fahren können", sagte der diensthabende Offizier Wolfgang Reisinger.

Mehrere Personen in Pkw gefangen

Im ganzen Land blockierten umgeknickte Bäume Straßen und Stromleitungen, wurden Keller und Garagen überflutet, Dächer abgedeckt - unter anderem auch das einer Kapelle des Stiftes St. Florian. Mehrere Personen waren in ihren Fahrzeugen unter umgestürzten Bäumen eingeschlossen, acht Brände wurden durch Blitzschläge verursacht, konnten aber alle rasch gelöscht werden. Am stärksten betroffen waren Linz und Wels sowie die Bezirke Kirchdorf, Linz-Land und Freistadt. Am Montag liefen noch die Aufräumarbeiten.

Probleme bereiteten in Niederösterreich vor allem Sturmböen. Bäume, Gerüste und Plakatwände stürzten um, Hausdächer wurden abgedeckt.

Franz-Josefs-Bahn gesperrt

Im Bezirk Gmünd war ein Baum auf die Oberleitung der Franz-Josefs-Bahn gekracht. Die stromführende Leitung hing laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger "nur wenige Zentimeter über einem mit drei Personen besetzten Pkw". Die Insassen wurden aus dem Wagen befreit und blieben unverletzt. Die Franz-Josefs-Bahn war zwischen Gmünd und Vitis (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) Unwetter-bedingt gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Entwarnung im Stift Göttweig

Ausgerückt sind die Helfer im Bezirk Krems zu einem vermeintlichen Dachstuhlbrand im Stift Göttweig. Hier gab es allerdings rasch Entwarnung, ein "unglücklicher Lichtschein" hatte Feuerwehrangaben zufolge zu der Alarmierung geführt. Aufsteigender Wasserdampf in Verbindung mit der rötlichen Beleuchtung des Stiftes hatte wie Rauch ausgesehen. 

Vermehrte Unwettereinsätze gab es in den Bezirken Amstetten, Melk und Tulln. Auch im Bezirk Neunkirchen waren die Helfer gefordert, hier war ein Gewitter mit Hagel niedergegangen.

Wachaubahn wieder gesperrt

 Nach einem Felssturz im Raum Emmersdorf a. d. Donau (Bezirk Melk) ist die Wachaubahn ab Montagfrüh wieder befahrbar gewesen. Dies war allerdings nicht von langer Dauer. Wie Katharina Heider-Fischer, Sprecherin der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsges.m.b.H. (NÖVOG), der APA mitteilte, muss der letzte geplante Umlauf am Montag entfallen, auch am (morgigen) Dienstag ist kein Betrieb möglich. Grund ist, dass im betroffenen Gebiet weiteres Geröll herunterfallen könnte.

Ein Geologe hatte bei einer Inspektion am Montag weiteres loses Gesteinsmaterial geortet, das nun kontrolliert nach unten befördert werden soll. 

Auswirkungen hatten die Wetterbedingungen am Sonntag auf einen Rettungseinsatz am Schneeberg. Eine 52-jährige Wienerin hatte sich beim Abstieg eine schwere Beinverletzung zugezogen. Eine Rettung per Tau durch einen Notarzthubschrauber war aufgrund eines Gewitters nicht möglich. Die Frau wurde schließlich per Gebirgstrage abtransportiert.

Muren und geflutete Straßen am Samstag

Sch0n am Samstagabend zog die Gewitterfront über den Westen Österreichs und verursachte in mehreren Tiroler Gemeinden Schäden. In Salzburg waren besonders der Pinzgau und Pongau betroffen. Die Einsatzkräfte beseitigten Muren, entfernten umgestürzte Bäume, pumpten Keller aus und machten überflutete Straßen frei.

Die B164 wurde zwischen Mühlbach und Bischofshofen (Pongau) gesperrt. In Oberösterreich absolvierten die Feuerwehren vor allem in den Bezirken Steyr und Steyr-Land zahlreiche Einsätze. In Niederösterreich musste in Haidershofen eine Hochzeitsgesellschaft evakuiert werden. Mehr Infos: 

ribbon Zusammenfassung
  • In Oberösterreich gingen rund 1.100 Alarmierungen ein, aber man schätzt die Zahl der Einsätze auf bis zu 3.000, in Niederösterreich wurden rund 120 Einsatzstellen verzeichnet, die Franz-Josefs-Bahn wurde gesperrt.
  • Im ganzen Land blockierten umgeknickte Bäume Straßen und Stromleitungen, wurden Keller und Garagen überflutet, Dächer abgedeckt - unter anderem auch das einer Kapelle des Stiftes St. Florian.
  • Mehrere Personen waren in ihren Fahrzeugen unter umgestürzten Bäumen eingeschlossen, acht Brände wurden durch Blitzschläge verursacht, konnten aber alle rasch gelöscht werden.
  • Am stärksten betroffen waren Linz und Wels sowie die Bezirke Kirchdorf, Linz-Land und Freistadt. Am Montag liefen noch die Aufräumarbeiten.
  • Probleme bereiteten in Niederösterreich vor allem Sturmböen. Bäume, Gerüste und Plakatwände stürzten um, Hausdächer wurden abgedeckt, es kam zu rund 120 Einsätzen.
  • Im Bezirk Gmünd war ein Baum auf die Oberleitung der Franz-Josefs-Bahn gekracht. Die Franz-Josefs-Bahn war zwischen Gmünd und Vitis (Bezirk Waidhofen a. d. Thaya) Unwetter-bedingt gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

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