Hasibeder: Durchimpfung ist "nur mit Impfpflicht rasch" möglich

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Walter Hasibeder, Präsident der ÖGARI, spricht sich klar für eine Impfpflicht aus. Nur so könne man eine hohe Durchimpfungsrate erreichen. Mit der aktuellen Impfgeschwindigkeit drohe die Entstehung einer Variante, die "gegen die Impfung unempfindlich wird".

"Die Erkrankung ist eine dauernde Gefahr für die Bevölkerung", sagt Walter Hasibeder, Präsident der Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI). Er spricht sicher daher klar für eine Impfpflicht aus.

Debatte um generelle Impfpflicht entbrannt

"Ich habe genug Menschen sterben sehen und ich habe genug Erkrankte gesehen", erklärt Hasibeder im PULS 24 Interview. "Wir werden nur mit der Impfpflicht sehr rasch in einen Bereich kommen, wo wir so viele immunisiert haben, dass wir uns nicht mehr fürchten müssen", begründet er seinen Standpunkt.

"Befinden uns in einer extrem kritischen Situation"

Laut dem Mediziner seien wir in einer "extrem kritischen Situation". Man bräuchte eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent. "Wir haben eine nur halb-durchgeimpfte Bevölkerung", das heiße, dass das Virus auch teilweise Wirten treffe, "die bereits eine Immunität haben", sagt Hasibeder. Er befürchtet, dass eine Mutation entstehen könnte, die "gegen die Impfung unempfindlich wird", wenn nicht schneller geimpft werde.

Forderung der Gastronomie

Zuvor forderte im PULS 24 Interview schon Gastro-Sprecher Mario Pulker von der Bundesregierung umgehend die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Dafür hatte er zuletzt bereits mehrmals plädiert. Für die Gastronomie sieht er darin den einzigen Weg, "schnellstmöglich wieder in ein normales Tages- und Nachtgeschäft zurückzukehren".

Europaweit ist die Diskussion um eine Impfpflicht bereits entbrannt. Frankreich, Großbritannien und Griechenland haben eine solche für Gesundheits- und Pflegeberufe bereits eingeführt. In Deutschland und Italien wird sie aktuell diskutiert.

In Österreich sprechen sich viele Bundesländer ebenfalls dafür aus. Niederösterreich und Wien haben bereits angekündigt, eine Impfpflicht für neue Gesundheitsmitarbeiter einzuführen. Aktuell wird auch eine Impfpflicht für Lehrpersonal diskutiert. 

Bioethikerin Christiane Druml ist dazu am Mittwoch zu Gast im Newsroom LIVE um 21 Uhr auf PULS 24.

ribbon Zusammenfassung
  • "Die Erkrankung ist eine dauernde Gefahr für die Bevölkerung", sagt Walter Hasibeder, Präsident der Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).
  • Er spricht sicher daher klar für eine Impfpflicht aus. "Wir werden nur mit der Impfpflicht sehr rasch in einen Bereich kommen, wo wir so viele immunisiert haben, dass wir uns nicht mehr fürchten müssen", begründet er seinen Standpunkt.
  • Laut dem Mediziner seien wir in einer "extrem kritischen Situation". Man bräuchte eine Durchimpfungsrate von 80 Prozent.
  • "Wir haben eine nur halb durchgeimpfte Bevölkerung, d.h. das Virus trifft auch teilweise Wirten, die bereits eine Immunität haben", sagt Hasibeder.
  • Er befürchtet, dass wenn wir in dieser Geschwindigkeit weiter impfen, eine Mutation entstehen könnte, die "gegen die Impfung unempfindlich wird".

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