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Bodensee-Schnellstraße: "Lustenau Süd" soll vertiefend geprüft werden

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Das Klimaschutzministerium hat am Dienstag die lang erwarteten Ergebnisse der Alternativenprüfung zur hochumstrittenen Bodensee-Schnellstraße (S18) vorgestellt.

Dem Endbericht zufolge soll eine neue Variante "Lustenau Süd" vertiefend geprüft werden, parallel dazu wird die vom Land Vorarlberg geforderte Variante namens CP in den nächsten Verfahrensschritten auf ihre Genehmigungsfähigkeit überprüft.

Verbindung zwischen österreichischem und Schweizer Autobahnnetz 

Die seit Jahrzehnten diskutierte Bodensee-Schnellstraße soll das österreichische mit dem Schweizer Autobahnnetz verbinden. Bei der CP-Variante der S18 handelt es sich um eine etwa 8,5 Kilometer lange Verbindungsstraße, die ausgehend vom Autobahnanschluss Dornbirn-West im Wesentlichen am Ostrand von Lustenau verlaufen und deren Bau rund 1,5 Milliarden Euro kosten würde.

Bis zu einer Inbetriebnahme der Schnellstraße könnten schätzungsweise 20 Jahre vergehen. Entlastet werden soll vor allem Lustenau, aber auch die Gemeinden entlang des Bodensees würden profitieren. Die untersuchte Alternative "Lustenau Süd" hat ihren Ausgangspunkt auf der Rheintalautobahn (A14) hingegen beim Anschluss Dornbirn-Süd und verläuft von dort in die Schweiz nach Diepoldsau bzw. Widnau zur Schweizer Autobahn A13 - allerdings handelt es sich dabei nicht um eine höherrangige Straße.

Verkehrliche Vorteile durch "Lustenau Süd"

Auf Schweizer Seite ist der Straßenanschluss seit jeher in St. Margrethen im Kanton St. Gallen vorgesehen. Ein entsprechender Anschlussstutzen wurde dort bereits vor Jahrzehnten gebaut. Während das Land Vorarlberg in der Schweiz keine Absicht erkennen kann, auch einen anderen Anschlusspunkt zu akzeptieren, gibt man sich beim Ministerium diesbezüglich deutlich optimistischer. Sowohl mit dem Schweizer Verkehrsministerium als auch mit dem Kanton St. Gallen hätten bereits bilaterale Gespräche stattgefunden, "weitere sind bereits fixiert", hieß es in der Information des Ministeriums.

Die Alternative "Lustenau Süd" bringe verkehrliche Vorteile und schneide in den Punkten Klimaschutz und Bodenversiegelung besser ab als die CP-Variante, so das Bundesministerium. Da sie auch schrittweise realisiert werden könnte, wäre eine Entlastung der Bevölkerung schneller möglich, und das bei deutlich geringeren Kosten.

Vertiefende Planungen sollen starten

"Die Variante 'Lustenau Süd' bringt gegenüber einer Schnellstraße in vielen Bereichen erhebliche Vorteile. Das Klimaschutzministerium will nun unter Einbindung der Partner in der Schweiz und in Vorarlberg mit vertiefenden Planungen für die Variante 'Lustenau Süd' starten", sagte Klimaschutzministerin Eleonore Gewessler. Vorarlbergs Grünen-Chef Daniel Zadra - Mitglied der Landesregierung - hieß das Ergebnis der Evaluation gut. "Die neue Variante 'Lustenau Süd' macht einen vielversprechenden Eindruck", sagte er in einer Aussendung. Es spreche alles dafür, die Variante vertiefend zu prüfen.

ribbon Zusammenfassung
  • Das Klimaschutzministerium hat am Dienstag die lang erwarteten Ergebnisse der Alternativenprüfung zur hochumstrittenen Bodensee-Schnellstraße (S18) vorgestellt.
  • Dem Endbericht zufolge soll eine neue Variante "Lustenau Süd" vertiefend geprüft werden, parallel dazu wird die vom Land Vorarlberg geforderte Variante namens CP in den nächsten Verfahrensschritten auf ihre Genehmigungsfähigkeit überprüft.

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