APA/APA (Archiv/STADT WIEN)/DAVID BOHMANN

Höchste Zahl an täglichen Neuinfektionen in Österreich

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1.747 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden sind bis Samstag (9.30 Uhr) in Österreich gemeldet worden - ein Rekordwert. Das geht aus dem Update von Innen- und Gesundheitsministerium hervor. Von Medien war zuvor eine höhere Zahl kolportiert worden. Offenbar sind Rohdaten mit nicht korrekten Angaben weitergeleitet worden. Das wurde vom Wiener Rathaus und Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) heftig kritisiert.

Bisher gab es in Österreich 63.134 positive Testergebnisse. Landesweit sind 890 Personen an den Folgen des Coronavirus verstorben, 48.771 sind wieder genesen. Damit gab es am Samstag insgesamt 13.473 aktuelle Fälle mit nachgewiesenem Virus. Am Samstag befanden sich 734 Personen aufgrund von SARS-CoV-2 in krankenhäuslicher Behandlung, davon 133 auf Intensivstationen.

Die offizielle Mitteilung der Ministerien erfolgte am Samstag später als gewohnt. Als Grund wurden "technische Probleme bei der Erfassung der Daten in Wien" angegeben.

Die zuvor von einigen Medien berichteten außerordentlich hohen Infektionszahlen - vor allem Wien betreffend - sorgten für Unmut im Rathaus der Bundeshauptstadt. Selbst wenn man sich die Rohdaten mit Doppelnennungen ansehe, komme man nicht auf die kolportierte Zahl, betonte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber der APA. Wer die Daten weitergegeben hat, darüber gab es im Rathaus lediglich Spekulationen, über die man sich aber nicht äußern wollte. Via Twitter beklagte der Hacker-Sprecher, dass Journalisten "schlicht belogen" worden seien. "Das ist schlechter Stil", kritisierte er. Zum Zeitpunkt, als die Zahlen kolportiert wurden, habe Wien noch keine Daten an eine Bundesstelle eingemeldet, versicherte der Sprecher.

Verstimmung auch in Niederösterreich: Der Sanitätsstab des Landes meldete am Samstag 225 Neuinfektionen, in den geleakten Rohdaten wurden 411 angegeben. Der extreme Unterschied in der Darstellung der Zahlen sei ein "Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt", sagte der Sprecher von Königsberger-Ludwig zur APA.

Von den Neuinfektionen seit Freitag in Niederösterreich würde sich der Großteil auf kleinere Cluster in Familien aufteilen, hieß es aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin. 31 neue Fälle hätten Bezug zum Schulwesen. Neuinfektionen gab es auch in drei Clustern in Pflegeheimen. In Wiener Neustadt war am Freitagabend eine nicht angemeldete Hochzeitsfeier mit rund 120 Gästen durch Magistrat und Polizei aufgelöst worden, bestätigte die Polizei am Samstag.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kündigte die Fortsetzung der österreichweiten Kontrollen der Corona-Sperrstunde am Wochenende in der Gastronomie an. In der Nacht auf Samstag wurden bei 3.107 Überprüfungen von Lokalen und Veranstaltungsstätten 41 Anzeigen erstattet. 973 Polizistinnen und Polizisten sowie sechs Mitarbeiter von Bezirksverwaltungsbehörden waren im Einsatz. Zwei Schwerpunktaktionen erfolgten in Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden.

ribbon Zusammenfassung
  • 1.747 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden sind bis Samstag in Österreich gemeldet worden - ein Rekordwert.
  • Zum Zeitpunkt, als die Zahlen kolportiert wurden, habe Wien noch keine Daten an eine Bundesstelle eingemeldet, versicherte der Sprecher.
  • Verstimmung auch in Niederösterreich: Der Sanitätsstab des Landes meldete am Samstag 225 Neuinfektionen, in den geleakten Rohdaten wurden 411 angegeben.

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